Seit nunmehr zwei Monaten lebe und arbeite ich in Portales. Die meisten Huetten sind aus grauem Stein, die Wege sind grau, die Erde ist grau. Es gibt kaum Pflanzen, und wenn es welche gibt, sind auch diese von einer grauen Schicht bedeckt.
Es gibt keine Abwechslung, nur die Huetten, staubige Weg, ein paar kleine Laeden. Der Sportplaz besteht aus Betonplatten, der Spielplatz marode und unendliche Glasscherben erhoehen die Gefahr.
Nun muesste man ueberall auf leidende Gesichter treffen, auf das Leiden. Die Not und Ausweglosigkeit ist ja fuer viele Menschen im Viertel vorhanden. Und sicher ist auch Gewalt in einigen familien ein Thema.
Doch ich laufe durch die Strassen und treffe auf lachende Kinder. Froehliche Kinder laufen mir mit geoeffneten Armen entgegen. Ich erlebe Huetten, woviel gelacht wird. Und wenn ich einmal traurig bin, weiss ich, dass an bestimmten Orten gelacht wird. Ich weiss, wenn ich dorthin gehe, bin ich anschliessend nicht mehr traurig. Was fuer eine verrueckte Welt.
Und ich denke an Deutschland. Ich denke an eine Welt, wo alles vorhanden ist. Ich denke an den Reichtum dort. Und ich denke an die traurigen Gesichter dort. Die vielen menschen, die sich von ihren eigenen Plaenen hetzten lassen und keine zeit zum Lachen haben.
Doch ich laufe in den kleinen Laden an der Ecke, um zu lachen, um mich ueber kleine Dinge zu freuen, um einfach da zu sein. Da werde ich schon erwartet. Wieder werden die gleichen lustigen Dinge erzaehlt. Und wieder wird gelacht. Wie eigentlich jeden Tag. Das Lachen gehoert einfach dazu. Zwischen den grauen Huetten lacht die Froehlichkeit.