Freitag, 19. Juni 2015

Eine Nacht auf der Polizeiwache

Vor einer Woche machte ich mich mit einem dieser alten Volvobusse auf in die Berge.
Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir - der vollbestzte Bus mit Leuten aus den Bergdoerfern - ueber nicht endenwollende Serpentinen die Hochebene auf 4000 Metern Hoehe erreicht. Wir gleiten an einem Salzsee vorbei, an Lamaherden und sehen im Hintergrund einen Vulkan qualmen. Weitere zwei Stunden geht es ueber die Hochebene, vorbei an einem weiteren qualmenden Vulkan, und spaeter hinab in ein recht abgelegenes Tal. Da in dieser Gegend recht viele Vulkane qualmen, verschlaegt es hierhin auch keine Touristen.
Ich lande in Urbinas, ein kleines abgelegenes Staedtchen, in einem abgelegenem Hochtal, hinter qualmenden Vulkanen. Doch wo werde ich schlafen? Wo gibt es eine einfache Unterkunft? Hier im Land der qualmenden Vulkane, wird selten ein Reisender vorbei kommen. Am kleinen Paza gibt es eine Polizeistation. so frage ich bei der polizei nach einer Unterkunft. Die Polizei moechte, dass ich meinen Pass zeige. Doch aus Sicherheitsgruenden habe ich meinen Pass in Portales gelassen. Die Polizei ist verunsichert. Sie kann es nicht verstehen, dass ich keinen Pass dabei habe. Ein Mensch, der sich nicht ausweisen kann, ist verdaechtig. Ich bekomme Angst. Geschieht mir nun etwas, weil ich keinen Pass dabei habe? Die Leute aus der Polizeiwache diskutieren miteinander. Was wird nun passieren? Muss ich eine Strafe bezahlen? Was werden sie sich ausdenken? Ich sehe schon ein Urteil auf mich zukommen.
Doch am Ende fuehrt man mich in ein Zimmer der Polizeiwache, wo ich uebernachten darf. Ich bin ueberaus gluecklich. Das Bett ist mit vier Decken bestueckt. Diese Decken werde ich in der fogenden Nacht auch benoetigen, denn es werden Minusgrade durch das Tal ziehen. Auf diese Weise habe ich einen Schutz vor der Kaelte und ausserdem vor mir unbekannten Gefahren.

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