Freitag, 29. Mai 2015

Arbeitszeit bei Semillas

Der Weg ist verstaubt und steinig.
Auf dem Weg trifft man auf Kinder und viele Hunde.
In dieser Holzhuette arbeiten die Kinder von Semillas.
Mathematik muss oft geuebt und gefestigt werden.
Hier hilft Gloria einem Kind.
Nachdenklich und langsam geht es voran.
Oft werden auch die kleinen Geschwister mitgebracht,
die auch beschaeftigt werden muessen.
Manchmal gibt es auch interessante Aufgaben zum Ausschneiden und zum Basteln.
Am Ende warten schon alle Kinder auf ein Spiel ab Abschluss.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Semillas braucht Unterstuetzung

Seit vielen Wochen arbeite ich hier in Arequipa in einem kleinen Verein. Der Verein (Semillas) kuemmert sich um Kinder in einem Armutsviertel. Das Viertel liegt ganz am Rande der Stadt auf einem Huegel und heisst Portales. In meinem Blog habe ich schon viel mit Berichten und Foltos ueber Semillas berichtet. Auch gibt es auf facebook einen link von Semillas: Nnats Semillas. Da findet ihr auch ein paar Eindruecke von der Arbeit.
Dem Verein geht es nicht gut. Es ist ein sehr kleiner Verein. Er hat kaum finazielle Mittel. In einer dunklen Kammer gibt es wenige Materialien, die zumeist in keinem guten Zustand sind. Nachmittags treffen sich die Kinde in einer Holzhuette, wo mittags ganz schlicht eine Suppenkueche stattfindet. Abends wird es schnell dunkel. dann mussen wir uns mit einer kleinen Notbeleuchtung weiter helfen.

Vielleicht hat jemand von euch Lust, dem Verein zu helfen.
1) Es werden Leute gesucht, die sich voerstellen koennen, hier eine Zeit als Voluntaer zu arbeiten.
2) Es wird Geld (Spenden) gebraucht, um die Kinder gut unterstuetzen zu koennen.
3) Es koennten auch Kontakte aufgebaut werden.
4) es werden weiterhin gute Spiel- und Bastelideen gebraucht.

Es waere ganz toll, wenn ein paar Leute Semillas unterstuetzen koennten.
Ich werde weiterhin viel in meinem Blog ueber Semillas berichten.
Wer Lust zu einer Unterstuetzung hat, schreibt mir bitte eine Email:
marohaaro@gmail.com
In Deutschland ist Hector Ansprechpartner. Er ist Peruaner und hat auch bei Semillas gearbeitet. In dem Kinderheim Casa Verde war er auch als Voluntaer taetig. Jetzt lebt er mit seiner Familie in Muenster. Seine Email lautet: hectorvara@gmx.de

Euer Stephan

Samstag, 23. Mai 2015

Chiguata 1

An einem Nachmittag habe ich frei. So mache ich mich mit einem kleinen Bus auf in die Berge. Mein Ziel ist Chiguata, eine Ortschaft in den Bergen. Dort gibt es noch etliche Tiere. Die Felder werden muehsam mit Kanaelen bewaessert, die alle mit der Hand angelegt werden muessen. Auf den Feldern wachsen ganz unterschiedliche Kulturen. Doch das Leben ist hart. Die meisten jungen Leute versuchen ihr Glueck in der Stadt zu finden.








Massageraeume, Busgedraenge und der Rausch im Stadion

Ich ziehe durch die Stadt, lasse mich treiben, von Strasse zu Strasse, von Fenster zu Fenster. Ueberall entdecke ich etwas. Unruhig fliege ich gleichsam von Bluehte zu Bluehle.
Vor einer weit geoeffneten Tuer bleibe ich neugierig stehen. Was sehe ich da? Was laesst mich halten in meinem unruhigen Lauf? Auf etlichen Liegen sind feine Herren zu sehen, die von jungen Frauen massiert werden. Manche dieser Herren tragen feine Anzuege. Was findet hier statt? Bekommen hier Angestellte aus den Bueros Entspannungsmassage? Oder habe ich es hier mit einer sektenaehnlichen Veranstaltung zu tun? Ich ueberlege hin und her. Einem Herren wird es zu bunt. Er nimmt seine Hand und gibt mir ein Zeichen. Er gibt das Zeichen, dass ich gehen soll. Wie ein kleiner Hund ziehe ich mich zurueck.
Auf der Strasse draengen sich die Busse. Die Fahrer hupen. Doch die Busse verweilen im Stau. Als ich genau hinschaue, entdecke ich Menschen die ihre Hand bewegen. Sie geben ein Zeichen, ein Zeichen, dass der Bus halten soll. Da nun unterschiedliche Menschen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlichen Bussen ein Zeichen geben, kommt es zu diesem Gedraenge. Doch wer ein Zeichen gibt, kann den Bus zum Halten bringen. Manchmal halten so die Busse in kuerzesten Abstaenden. Sie fahren los und halten wieder, denn eine Hand hat ihnen ein Zeichen gegeben.
Das Gedraenge auf dieser Strasse wird mir zu gross. Ich biege ab in kleine Gassen, gelange auf eine Fussgaengerzone. Viele Menschen laufen Hand in Hand. Andere Menschen umarmen sich. Man gibt sich Zeichen mit den Haenden, Zeichen der Zuneigung. Ich merke, dass ich nicht in Deutschland bin. Irgendwie geht es hier anders zu.
Weiter treibt es mich durch die Stadt. Da hoere ich ein Laermen. Was ist da los? Warum wird es immer lauter? Ich gelange in die Naehe eines Stadions. Vor Begeisterung werden die Haende hochgerissen. Es entsteht ein unvorstellbarer Laerm. Ich halte den Laerm nicht lange aus. Langsam entferne ich mich wieder, ziehe Richtung Innenstadt.
Ziehe mich in ruhigere Kirchen zurueck. Dort beruehern Haende die Fuesse von Heiligenfiguren. Ich sehe den Menschen an, dass sie von dieser Handlung ergriffen sind. Sie scheinen neue Kraft zu bekommen. Durch ihren Koerper scheint ein Strom zu fliessen.
Ich bin verbluefft, welche Macht hier die Haende haben? Immer wieder stosse ich auf Zeichen der Haende. Und immer wieder geschieht etwas? Es ist so anders, als in meiner Heimat. Ich gehe auf die Strasse und gebe ein Zeichen. Da haelt ein Bus. Natuerlich muessen alle anderen Fahrzeuge auch stoppen. Ich steige ein und gelange Richtung Portales, meinem Viertel am Rande der Stadt.

Dienstag, 19. Mai 2015

Der Ausflug in den Zoologischen Garten


"Du kuemmerst dich bitte um die Eier"

Letzte Sonnabend unternahmen wir mit den Kindern von Semillas einen Ausflug in den Zoologischen Garten. Davor trafen sich die Mitarbeiter: Andrea, Paul und ich, um alles zu planen. Wir besprachen gemeinsam die Einzelheiten dieser Unternehmung. Irgendwann wurde es auch fuer mich konkret, als mich Andrea darum bat: "Du kuemmerst dich bitte um die Eier".
Sofort wurde ich wachgeruettelt. Was sollte ich, mich um die Eier kuemmern? Als ich genau nachfragen konnte, war unsere Besprechung schon zu ende. Doch was sollte ich mit den Eiern anstellen? Sollte ich sie kochen? Sollte ich sie braten? Wusste Andrea denn nicht, dass ich ein Junggeselle bin, dass ich ganz sellten koche. Auch mit Eiern hatte ich keine Erfahrung. In mir kamen Bilder hoch. Wie mein armer Onkel Hermann, der auch Junggeselle war, der auch nicht kochte, zu seiner Verabschiedung Eier braten sollte. Der arme Mann tat mir leid. Doch nun war ich in der gleichen Situation. Ich sollte mich um die Eiern kuemmern. Und wie wuerde es aussehen, wenn der weitgereiste Voluntaer sich nicht mal um die Eier kuemmern konnte. Meine Gedanken gingen hin und her. Waren vielleicht sogar andere Eier gemeint. Etwa harte Plastikeier, die man im Zoologischen Garten benoetigt. Doch fuer was? Wofuer benoetigte eine Kindergruppe Plastikeier im Park der Tiere? Ich kam nicht weiter.
Mein Abend war gestoert. Immer wieder musste ich an die Eier denken, und an meine Aufgabe: Du kuemmerst dich bitte um die Eier." Mir war echt nicht wohl dabei, wieder mal nur die Haelfte verstanden zu haben. Wenn konnte ich nun fragen. Die Mitarbeiter befanden sich auf dem Heimweg. Oder wen konnte ich um Hilfe bitten bei der Zubereitung von Eiern.
In meinem Kopf ueberlagerten sich die Bilder: hartes Ei, Spiegelei, Rueherei, Plastikei. Dieser Kreislauf machte mich unfaehig zu denken. In letzter Not stoppte ich dieses innere Umherkreisen der Bilder. Ich nahm all meinen Mut zusammen und sagte stopp. Zum Glueck funktionierte es.
Ich begann von vorn. Was heisst eigentlich Ei auf Spanisch: huevo. Gibt es ein aehnliches Wort? Ich nahm das Woerterbuch. Das Wort uevo wuerde ja genauso gesprochen werden. Ich blaetterte im Buch. Doch das Wort uevo gab es nicht.
Dann ueberlegte ich, ob diese Aufgabe mit mir etwas zu tun hatte. Immer wieder mal hatte ich mit den Kindern gebastelt und gespielt, hebe einige neue Ideen eingebracht. Ich schaute auch dafuer im Woerterbuch nach. Basteln heisst: hacer bricolaje. Nein, dass konnte es auch nicht sein. Und was hiess spielen: jugar. Das konnte es auch nicht sein. Daneben entdeckte ich das Substantiv: juego. Oh, das konnte es sein. Es wird ja im Spanischen recht aehnlich ausgesprochen. Mein Kopf beruhigte sich langsam, und auch mein Herz. Ja, das musste es sein. Ich sollte mich um Spiele kuemmern. So konnte es gewesen sein. Ein moeglicher Satz formte sich in meinem Gehirn: "Stephan, puedo preparar juegos, por favor." (Stephan, kannst du bitte Spiele vorbereiten.) Langsam kehrte eine gewisse Lebensfreude zurueck. Diese Aufgabe war auch fuer mich zu loesen.

Montag, 18. Mai 2015

Ueber die Verlangsamung der Reise

Erst reiste ich wie ein Schnellzug. Ohne grosse Unterbrechungen ging es von Ort zu Ort. Gehalten wurd nur in den grossen Staedten. So rauschte ich vom eisigen Sueden durch das nahezu unendliche, wurmartige Chile.
In Bolivien stieg ich um. Nun bewegte ich mich in einem Nahverkehrszug vorwaerts. Es ging langsamer. Der Zug hielt auch in kleineren Ortschaften. Manchmal hielt der Zug auch laenger, da ein Baum oder eine Kuh auf den Gleisen lag. Doch mit den Halten wurde ich auch Stueck fuer Stueck ruhiger.
Nun habe ich selbst meinen Eselkarren verlassen. Ich bin an einem Ort. Weit weg von Personenzuegen, und noch weiter weg von Schnellzuegen. Die Tage gehen in einem Gleichklang dahin. Ich werde langsamer von Tag zu Tag. Manchmal setze ich mich in mein Viertel.
Dann geschehen wundersame Dinge. Manchmal, wenn ich lange gewartet habe, und doch ganz unerwartet. Dann geschehen kleine Wunder auf verstaubten Strassen, zwischen grauen Huetten, weit ab der grossen Zuege. Und diese kleinen Wunder sind manchmal riesen gross.
In den Reisefuehrern findet man diese Orte nicht, wo die Wunder geschehen. Es sind Orte, die es eigentlich nicht gibt. Und du findest diese Orte nur, wenn du es schaffst die Zuege des Lebens zu verlassen.

Freitag, 15. Mai 2015

Die Kinder von Portales


Portales: Mein Viertel

Das ist ein Blick auf mein Viertel. Es gibt viele Huetten, aber auch Rohbauhaeuser, die nur zum Teil bewohnt werden koennen. Eine Staubsicht liegt ueber dem Viertel. Ein Grossteil der Bevoelkerung lebt in grosser Armut.





Das Viertel liegt ganz am Rande der Stadt Arequipa auf einem Huegel. Von hieraus kann man den Vulkan Miesti sehen.

Montag, 11. Mai 2015

In einem Armutsviertel als Volontaer

Seit nun schon einem Monat, seit dem 14. April, arbeite ich als Voluntaer in einem Armutsviertel von Arequipa. Das ist die zweitgroesste Stadt von Peru. Einerseits hing ich lange mit meinem Berichten ueber Cusco hinterher, zum anderen faellt es mir schwer meine Eindruecke zu verarbeiten, kann ich erst jetzt darueber schreiben.
Meine Aufgabe ist mit in einem kleinen Verein - Semillas (Samen) - die Kinder des Viertels zu betreuen. An den Nachmittagen in der Woche helfen wir bei den Hausaufagben und versuchen auch Probleme zu loesen. Am Wochenende spielen oder basteln wir mit den Kindern. Einige Spiel- wie auch Bastelideen, die ihr mir zugeschickt habt, konnte ich schon probieren und einsetzen. Manche davon haben die Kinder sehr begeistert.
Die meisten Kinder sind sehr aufgeschlossen und suchen unsere Naehe. So koennen wir auch gut helfen. Wichtig ist zu sehen, dass es fuer einige Kinder zu Hause fast unmoeglich ist zu lernen, da viele Kinder um sie herum springen oder nicht mal ein ordentlicher Tisch zum Arbeiten vorhanden ist. Es gibt jedoch auch Schwierigkeiten mit Kindern. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass viele Familien hierher aus dem armen Hochland gekommen sind. Doch auch hier fanden sie nur Armut und Arbeitslosigkeit vor. Von der Hoffnung ihre Lage positiv zu veraendern stuertzten etliche Familien in noch groessere Resignation. Das kann innerhalb der Hauswaende zu Depressionen und Gewalt fuehren.
Es ist so verrueckt, obwohl die Menschen in Huetten leben, obwohl sie fast nichts haben, werde ich oft beschenkt. Manchmal sind es kleine Geschenke, manchmal ein Lachen. Oft sitzen kleine Menschengruppen beeinander. Dann trifft man auf die Gruppe, und meist wird es herzlich und unbeschwert. Und doch liegt eine Schwermut auf dem Viertel. Schon am Mittag werde ich sehr, sehr muede. Wahrscheinlich spuehrt mein Koerper die Schwere des Lebens der Menschen. Auch hoere ich seltener Musik als in anderen Vierteln.
Die Menschen leben wie gesagt in einfachen Huetten oder in Rohbauhaeusern, wovon meist nur ein, zwei Zimmer zu bewohnen sind. Fuer einen gGrossteil der Menschen gibt es kein Wasser, bzw. kein Trinkwasser. Fuer dies Mensch muss das Wasser mit Tanklastkraftwagen angefahren werden. Auch gibt es kein Abwassersystem. so gelangt das verschmutzte Wasser auf den Staubpisten. Diese Staubpisten stieben so sehr, dass sich ueberall der Staub ablagert. Obwohl es nun eine Muellabfuhr gibt., landet ein Teil des Abfalls auf Abhaengen, Strassenraendern oder in den vertrockneten Flussbetten.
Mein Stadtviertel, Portales, liegt auf einem Huegel am Rande der Stadt. Hier geht es noch relativ ruhig zu, ja fast doerflich. Hier habe ich eher Angst vor umherziehenden Hundebanden. So meide ich jetzt bestimmte Strassen. Doch abends und nachts gehe ich nicht umher. Innerhalb der Stadt aber gibt es Viertel, wovor ich von den Leuten hier gewarnt werde. Ich erlebe es erstmals, dass es zu gefaehrlich ist, in bestimmte Stadtviertel zu gehen.
Ich wohne bei einer Familie mit im Haus, habe ein Zimmer mit Bett und Tisch. Waschen kann ich mich auf dem vertaubten Hof. Da gibt es einen Wasserhahn mit Schlauch. Die Waesche wird dort in grossen Schuesseln gewaschen. Oberhalb der Huetten gibt es ein Loch ueber der Klogrube. Als Schutz wurde um das Klo eine Steinmauer errichtet. Die Benutzung dieses Klos musste ich natuerlich erst mal erlernen, wie auch das Waschen in den Waschschuesseln.
Trotz der Armut, gibt es natuerlich auch hier im Viertel die Moderne. Obwohl viele Menschen nichts haben, in winzigen Huetten wohnen, keine Aussicht auf Verbesserung ihrer Lage haben, gibt es ein paar Internetlaeden, haben einige Menschen Handys, viele Familien besitzen einen Fernseher. Und trotzdem ist die Armut riesig.

Der zweite Diebstahl

Muede besann ich mich. Ich hatte wieder fuer kurze Zeit geschlafen. Langsam begriff ich, dass mir etwas fehtle. Die Hosentasche drueckte nicht mehr. Das Portemonnaie war verschwunden. Jetzt half keine Suche mehr. Es war gestohlen worden. Der zweite Diebstahl war geschehen.
Und doch war es wie beim ersten Mal. Es geschah in einem Bus. Es geschah in einem Augenblick der Unaufmerksamkeit. Es wurde ein leicht zu stehlendes Teil gestohlen.
Und doch haette ich es ahnen koennen. Ich haette die Lehren aus dem ersten Diebstahl ziehen koennen. Ich haette rechtzeitig reagieren koennen.
Jedesmal reagierten meine Instinkte, mir war unwohl. Meine Alarmglocken laeuteten. Beidemale setzte sich ein Mann neben mich. In dem Augenblick des Hinsetzens wurde mir unwohl. Beide Maenner waren befremdlich. Beide Maenner verhielten sich nicht normal. Vielleicht sogar hatten mich beide Maenner von Anfang an auserwaehlt.
Der erste Mann beredete mich, er war aufdringlich, wurde immer grenzueberschreitender. Ich stumpfte ab. Dann nutzte er seine Gelegenheit. Der zweite Mann war anders. Er war cool. Doch der Blick war abschaetzend. Wieder erwachten meine Insinkte, die Alarmglocken begannen zu laeuten. Das gleiche Gefuehl war wieder da. Diese Unsicherheit. Diese merkwuerdige Ahnung.
Ich haette es wissen koennen. Obwohl meine Instinkte langsam wieder erwachen, nehme ich sie zu wenig erst. Denn haette ich sie ernst genommen, dann haette ich mir unverzueglich einen neuen Platz im Bus gesucht. So geschah es dann in den Morgenstunden, dass der zweite Diebstahl geschah.
Nun wusste ich es genau, wer es war. Doch nun war es zu spaet. Sicher hatte er, geuebt wie er war, sich die fuer ihn wichtigen Dinge, aus meinem Portemonnaie genommen und dasselbe entsorgt. Als dann die Polizei die Taschen durchsuchte, war natuelich bei ihm, wie bei allen anderen Personen nichts zu finden. Er gab nur gute Ratschlaege, konnte sich ja auch ganz sicher sein, denn er hatte mich gerade ueberlistet. Auch war er hoechstwahrscheinlich kein Anfaenger mehr.
Nun frage ich, ob ich das naechste Mal auf meine so wenig erst genommenen Instinkte hoeren werde. Die Wohlstandsgesellschaft - wie auch das Verstandesdenken - haben mich gepraegt. Werde ich aufstehen, wenn mein Bauch klingelt, es nicht wegreden, wegdenken? Werde ich die Gefahr wahrnehmen und reagieren? Ein anderer Sitzplatz haette mir sicher schon geholfen.