Mittwoch, 31. August 2016

Bergarbeiterstreik

Immer wieder kommt es zu Protesten der Bergarbeiter. Diese Arbeiter verdienen minimal. Dagegen streichen die Bergwerksbesitzer riesige Gewinne ein. Zum anderen sind die Bedingungen unter denen in den Minen gearbeitet wird oftmals katastrophal.
Die Fotos entstanden bei einer Demonstration auf dem Plaza de Arma in Arequipa.




Auf einem anderen Planeten

Auf einem andren Planeten

Hier bin ich auf einem anderen Planeten.
Die Zeit läuft langsamer.
Vieles geht ruhiger "ab",
was wiederum mit häufigen
Lärmeinlagen ausgeglichen wird.

Hier bin ich auf einem anderen Planeten.
Schwerpunkte werden anders gesetzt.
Bestimmte Dinge scheinen
unwichtig zu werden, wie ständiges Säubern,
Putzen und Verputzen.

Hier bin ich auf einem anderen Planeten.
Da sitzen sie an den Straßenecken.
Dort warten sie auf das, was kommen wird.
Meist kommt es ähnlich,
doch gelacht wird fast immer.

Hier bin ich auf einem anderen Planeten.
Die Sonne bewegt sich in die andere Richtung.
Auch der Mond dreht sich über den Norden.
Selbst die Sternbilder sprechen
eine andere Sprache.

Hier bin ich auf einem anderen Planeten.
Europa ist weit, unerreichbar,
nur mit einer Rakete
durch den Weltraum zu erreichen.
Das Leben hier spielt in den Farben des Regenbogens.


Dienstag, 30. August 2016

Kleinstfahrzeuge






Die Knetmasse

Immer wieder aufs Neue
packe ich eine Schachtel
Knetmasse aus.
Die Kinder stürzen sich darauf,
bauen Figuren, Bäume
und Zäune.
Am Ende des Tages ist
alles verbraucht, nichts ist
übrig geblieben.

Später frage ich mich,
wo die ganze
Knetmasse geblieben ist.
Doch es ist wie es ist.

Immer wieder aufs Neue
packe ich eine Schachtel
Knetmasse aus.
Die Kinder stürzen sich darauf,
bauen Figuren, Bäume
und Zäune.
Am Ende des Tages ist
alles verbraucht, nichts ist
übrig geblieben.

Bin etwas traurig.
Ganz schnell waren
alle Kinder verschwunden.
Blitz - Blatt.

Immer wieder aufs Neue
packe ich eine Schachtel
Knetmasse aus.
Die Kinder stürzen sich darauf,
bauen Figuren, Bäume
und Zäune.
Am Ende des Tages ist
alles verbraucht, nichts ist
übrig geblieben.

Doch womöglich entstehen ja
farbige Knetmasseblumen
- ganz heimlich -
in einer Hütte von Portales.

Montag, 29. August 2016

Die Tänzer

Am Tag von Arequipa fuhr ich ins Zentrum. Ich wollte die traditionellen Tanzgruppen bestaunen. Zu spät merkte ich, dass nicht auf dem Plaza de Arma getanzt wird. So musste ich mich aufmachen zur Magistrale der Unabhängigkeit.  Doch ich konnte keinen Blick erhaschen. Die Tribünen waren übervoll. Überall drängten sich hunderte, ja tausende, von Menschen. So konnte ich erst nach dem festlichen Umzug ein paar der Tänzerinnen und Tänzer zu Gesicht bekommen. Ein paar Eindrücke schicke ich euch.






Die Festkultur

Die Wochenenden sind laut. Am Wochenende wird gefeiert. Und eine Feier ist eine zentrale und fröhliche Angelegenheit. Niemand käme es - wie beispielsweise in Deutschland - in den Sinn, sich zu beschweren oder die Polizei zu informieren.
Es wird einfach laut und innig gefeiert. Oft übertönen die Bands ganze Stadtviertel. Da kann man sich jedenfalls nicht verfehlen. Die Feier findet man immer. Meist werden die Podeste direkt auf eine Straße gesetzt. Davor wird dann getanzt. Besonders Männer geben sich dem Alkohol hin. Manche liegen am nächsten Tag in irgendeiner Ecke. Da nun ganze Straßen blockiert sind, müssen selbst Busse eine andere Tour fahren.
Dann gibt es auch die großen Stadtfeste. Mehrere Tage wurden der Tag Perus wie auch der Tag von Arequipa gefeiert. Zu diesem Anlass gibt es große Umzüge auf dem Plaza de Arma oder auf großen Magistralen der Stadt. Meist stehen traditionelle Tanzgruppen und Kapellen mit ihren Trachten im Vordergrund. Auch gibt es Feste, wie zum Tag von Peru, wo militärische Gruppen in ihren Uniformen aufmarschieren.
Seit ein paar Wochen wird in den angrenzenden Stadtvierteln die Virgin von Copacabana gefeiert. Da gibt es kleine Stadtteilfeste mit einem Freilichtgottesdienst. Ein Höhepunkt stellt eine Prozession dar. Zuerst wird die Virgin von Copacabana rüttelnd getragen. Danach folgen Tänzerinnen und Tänzer, die sich immer wieder drehen. Es folgt eine laut schallende Kapelle. Nur manchmal setzt der Lärm aus. Dann hat der Priester die Gelegenheit für ein paar geistliche Worte. Am Abend gipfeln die Feierlichkeiten in einem Tanzfest. Sehr viele ziehen den Bierstand dem Tanzvergnügen vor. Doch laut und "fröhlich" ist es auf alle Fälle.

Freitag, 26. August 2016

Lärm überall

Tagesausflug in Lärmstufen

Noch ist der Tag nicht angebrochen,
der Mülltransporter tönt am Eck.
Die Schläfer kommen angekrochen, 
mit Müllsack, Dosen wie auch Dreck.

Es bellt hinab von Dachterrassen
der Hundechor zur Morgenstund. 
Ein Wettstreit vieler Hunderassen,
welch Hund tut sich am schrillsten kund.

Auf den Straßen hubt im Stau
auch das älteste Vehikel. 
Manche Fahrer sind noch blau,
wie ein farbiges Partikel.

Um den Markt - da schreien "Weiber"
um die Gunst der Stunden. 
Aus dem Bus - da rufen "Treiber"
locken ihre Kunden.

In den Abendstunden dann
überschallt 'ne Band das Viertel.
Jeder, der nicht anders kann
befreit sich aus seinem Mörtel. 

Die ersten Schritte


Donnerstag, 25. August 2016

Die Aufregung

Oh, es ist wieder so weit.
Wieder einmal.
Jetzt kann ich es nicht mehr aufhalten.
Ich habe es ja versprochen.
Will mich einbringen.
Etwas geben.

Doch was ist der Preis.
Ich bin aufgeregt.
Mein Herz pocht.
Kann nicht gut schlafen.
Denke immer daran.
Es kommt näher.

Morgen ist es so weit.
Ich brauche natürlich viel Zeit dafür.
Bin ungeübt.
Kann dabei so viele Fehler machen.
Und außerdem muss ich ja nett sein.
Darf also nicht aufgeregt sein.

Doch wie soll dass klappen.
Muss so viel bedenken.
Den Einkauf.
Die Reihenfolge.
Mein Benehmen.
Oh, bald ist es soweit.

Nur noch wenige Stunden.
Dann kommen Sie.
Ich höre sie schon.
Sie setzen sich erwartungsvoll
Oh, wie bin ich aufgeregt.
Und probieren meine Speise.

Mittwoch, 24. August 2016

Das Kanalsystem











Der vertrocknete Fluss

Am Sonntag besuchte ich wieder einmal Chiguata. Chiguata ist ein Ort in den Bergen, wo ich schon oft war, ein Ort, der mich immer wieder anzieht. Über meine Entdeckung am Sonntag möchte ich euch jetzt berichten.
Kurz nach meiner Ankunft am "plaza"  verlasse ich das Dorf. Ich gehe durch kleine Gassen. Zwei Tierherden werden an mir vorbei getrieben. Eine Frau treibt Schafe. Einmal muss sie warten, da ihr kleiner Sohn, beim Betrachten der anderen Herde, ins "staunende Betrachten" gerät. Dann eilt sie mit ihren Schafen weiten. In einem bunten Tuch auf dem Rücken ist ein kleineres Kind gebunden. Die zweite Herde wird von einem Jugendlichen angeführt. Ein Alpaca will auch der Anführer sein. Es stürmt ganz vorn. Danach kommen einige Kühe angeschaut. Sie wirken noch sehr verschlafen.
Im Dorf bin ich zwischen steinernen kleinen Häusern unterwegs. Später befinde ich mich zwischen steinernen Mauern. Dahinter liegen die Felder. Ich laufe zum Fluss. Dort möchte ich mich waschen. Es ist Morgen. Nur wenige Leute sind unterwegs. Langsam steige ich zum Flussbett hinab. Es ist recht steinig. Da muss ich sehr aufpassen. Doch, wo ist der Fluss. Klein Wasser ringsum. Das Flussbett ist ausgetrocknet.
Ich beschließe abwärts zu wandern. Irgendwo muss es ja Wasser geben. Erst bin ich im steinigen Flussbett unterwegs. Etwas später folge ich einem Tierpfad. Auch um den Pfad ist es wie in einer Wüste. Nur einzelne Kakteen säumen - gleichsam wie Wächter - diese Tierstraße. Ich laufe und laufe. Langsam überlege ich, ob ich wieder umdrehen soll. Hier scheint es kein Wasser zu geben. Doch plötzlich höre ich ein Rauschen. Ich steige dem Geräusch entgegen, höher und höher. Auf einmal stehe ich vor einem Wasserfall. Ich wundere mich. Was macht ein Wasserfall an diesem öden Hang. Zugleich ist das Flussbett vertrocknet. Ich steige weiter hinauf. Oben bleibt mir der Mund offen stehen. Zum Wasserfall führt ein Kanal. Auf der Hochebene befinden sich grüne Felder.
Nach einer Weile begreife ich. Das Wasser wird über Kanäle aus den Tälern abgeleitet. Dann wird es über Hochebenen und Terrassen geleitet, damit ein große Fruchtbarkeit erreicht werden kann. Von hier oben sehe ich auf alle Flächen, die über die Kanäle ergrünen.
Bei meinem folgenden Wanderung treffe ich auf Menschen, die die Kanäle säubern, das Wasser umleiten, aber auch die Felder bewirtschaften. Es sind harte Arbeiten nötig. Ein kompliziertes System muss am Leben erhalten werden, damit die Pflanzen auf den Feldern wachsen können. Im folgenden Abschnitt zeige ich euch einige Bilder von meinen Beobachtungen.

Montag, 22. August 2016

Fünf trollige Mädchen von Semillas






Die Trolligen

Sie kommen gerannt
Sie kommen gelacht
und wuseln umher

Dann werden die Pinsel getaucht
Dann werden die Farben geschmiert
und es läuft bunt

Andere türmen Holzklötzer
Andere sausen um die Hütte
und überall rennt es

Später klettern sie am Zaun
Später klettern sie im Baum
und der Fänger eilt dazwischen

Es schreit am Hang
Es schreit in der Hütte
und freudig trollen die Trolligen mit sich umher.

Mittwoch, 17. August 2016

Mein kleiner Englischkurs

Diesmal habe ich begonnen, einen Englischkurs anzubieten. Nun bin ich schon in der dritten Woche dabei.
Für mich ist es auch das  erste Mal. Und ich lerne viel von den Kindern, versuche zu begreifen, wie sie gut lernen, wie es ihnen besonders Spaß macht.
So gegen um fünf rennen die Englischunterricht mit ihrem Schreibheft und Bleistift Richtung comedor. Dann weiß auch ich, es ist soweit. Oft bange ich. Dann frage ich mich, ob denn heute die Kinder kommen. Ich frage mich zudem, ob ich das letzte mal gut gewesen bin, ob ich sie erreicht habe. Zum Glück kommen sie bisher und sind lustig dabei. Meist beginne ich mit Wiederholungsübungen, wo mir die wenigen Bücher mit ihren Bildern zur Hilfe kommen. Danach gibt es neuen "Stoff". Die neuen Wörter werden gesprochen und aufgeschrieben. (Ich staune, wie gut die Kinder hier, Wörter und Texte abschreiben können.) Das neue Thema wird angewandt. Zum Schluß haben wir ein Spiel entwickelt, wo wir mit einem Ball im Kreis stehen. Dabei wird der Ball dann geworfen, wenn die Antwort erfolgt ist. Doch auch dieses Spiel könnte demnächst durch ein anderes ersetzt werden.
In diesem kleinen Kurs, oft sind es nur fünf Kinder, lernen sie bisher: sich vorzustellen, die Zahlen, die Tiere, die Familie und die Farben kennen.
Vorbereitungsmaterial habe ich für mein erstes Englischprojekt recht wenig. Einige wenige Bücher konnte ich in Arequipa auftreiben. Falls ihr jedoch Ideen für mich habt, dann würde ich mich riesig freuen. Auch wäre es toll, ein paar einfache englische Lieder und Gedichte zu haben. Über eure Anregungen  freue ich mich schon im Vorhinein.

Montag, 15. August 2016

Los campos de Luiz









Die Reissäuberungsmaschine






Am Rio Okoña

Vor drei Wochen bekam ich eine Einladung. Luiz, der Vater von Héctor, meinte, ich könnte mit ihm mitfahren. Er werde mir seine Familie, seine Felder und Tiere vorstellen. Über diese Möglichkeit, freute ich mich sehr, und zugleich war ich mit seiner Idee einverstanden.
Am Samstag, den 23. Juli, machten wir uns auf den Weg. In einem vollgestopften Auto gings zuerst zum Busterminal. Dort wurden zuerst die Taschen und Säcke von Luiz hinter einer großen Klappe des Busses verstaut. Dann gings in einer dreistündigen Fahrt nach Camaná. Wieder war es eine Fahrt durch die Wüste. Nur selten gab es andere Farben als grau und braun. Entweder es ging immer gerade aus, auf einer Straße ohne Ende, der der Bus wand sich in Serpentinen,  da es einen Höhenzug bzw. ein Flusstal zu passieren galt. Erschöpft erreichten wir die Stadt am Pazifik. Am Nachmittag besuchten wir mehrere Verwandte, später am Abend noch seine Schwester mit ihrer Familie. Als es schon dunkel war, brachten sie uns zu einem kleinen Quartier. Es ist eine Wohnung, die Luiz gehört. Da er schon recht lange nicht mehrt dort gewesen war,  lag über allem eine Stabschicht. In der Wohnung fanden sich einige Utensilien aus früher Zeit. So auch aus der Zeit, als Luiz noch in einer Mine gearbeitet hatte. Bald legte ich mich zu Bett. In dieser Nacht schlief ich sehr fest.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf zu einer "Reissäuberungsmaschine". Länge mußten wir warten bis die zwei Säcke Reis an der Reihe waren.  Nach ein paar Besorgungen und einem kurzen Frühstück auf dem mercado central, gings in einem älteren Bus weiter. Gegen drei stoppte das Vehikel neben dem Haus von Luiz. Die Taschen und Säcke wurden sogleich aus dem großen Gepäckraum  gehoben und anschließend mit einer Karre abgeholt.
Bald fanden sich alle zu einem Essen ein. Es gab Reis und Hühnchen, aber auch Meerschweinchen. Das gebratene Meerschweinchen stellt eine Delikatesse dar. Dort probierte ich es das erste mal. Doch das Fleisch war so scharf und "konzentriert", dass ich nur wenige Happen verspeisen konnte. Auch die Schwester von Héctor war mit ihrer Familie gekommen. So gab es ein interessiertes Erzählen. Die Kinder sprangen umher.
Bald nach dem Essen machte sich Luiz mit mir auf den Weg. Er zeigt mir seine Knoblauch- und Reisfelder. Über kleine Pfade gelangten wir zum Fluss Okoño. Jetzt war er klein, doch im Sommer konnte er riesige Ausmaße annehmen. Neben dem Fluss, auf dem Deich, sahen wir ein paar Hütten. Darin, so berichtete mir Luiz, übernachten die Fischer.
Am nächsten Morgen brach ich wieder auf, setzte mich in den ersten Bus und gelangte - nach ca. sechs Stunden - wieder in Are quina.

Sonntag, 14. August 2016

Stilleben in Gelb, Grün,Vogelscheuche, Nähmaschine und Kindergartenfest

Die Fotos zeigen Stilleben am Straßenrand von Arequipa. Es sind Orte, wo es recht still zugeht, wo viel gewartet wird.
Überhaupt scheint es am Straßenrand recht ruhig zuzugehen. Oft begegnen einem Stilleben: an der gelben Autowerkstatt geht es ruhig zu, die grüne Kioskbude, am Ende einer Bus route, wartet auf durstige Gäste, die Vogelscheuche ist einsam ohne Vögel, der Schuhmacher sitzt meist geduldig neben seiner Maschine und der Kindergartenchef erwartet sehnsüchtig das Fest zum Tag von Peru.

Samstag, 13. August 2016

Campo Marte

Seit einer Weile wohne ich in Campo Marte. Jetzt ist Campo Marte ein ruhiger kleiner Stadtteil. Noch vor kurze war es ein Feld, eben: "Campo Marte". Da gab es größere und kleinere Anpflanzungen, Terrassen wie auch Kanäle zur Bewässerung. Doch von dieser Zeit erzählt heute nur noch der Name. Ein paar japanische Minibusse steuern dieses Viertel an, haben auch die Aufschrift: "Campo Marte".
Das Viertel ist ruhig und befindet sich an einem Hang. Oberhalb schließen sich Alto Jesus und Israel an. Die etwas älteren Häuser sind klein und alt. Die neueren Häuser sind alle mit der hier gebräuchlichen Billigbauweise errichtet worden. Zuerst werden Pfeiler gegossen. Danach werden die Zwischenwände mit einfachen Ziegeln gemauert. Es gibt einen kleinen Markt. Das ist eine Betonhalle mit Wellblechdach. In dieser Halle gibt es ungefähr fünfzehn Stände,  wo Früchte, Fleisch, Lebensmittel und andere Dinge erstanden werden können.  Auch gibt es die Möglichkeit,  auf dem Markt Mittag zu essen. Ungefähr vier Stände bieten unterschiedliches Essen an. Neben dem Markt gibt es auch ein centro de médico wie auch eine Polizeistation. Einige Polizisten stehen immer am Eingang und beobachten das Treiben. Manchmal pfeifen sie auch mit ihren Trillerpfeifen. Den Sinn dieser Pfeifkonzerte habe ich bisher noch nicht erkannt.
Etwas tiefer gelegen gibt es einen grünen Flecken. Er ähnelt einem plaza. Immer sonntags findet dort auch ein Freilichtgottesdienst statt. Noch eine Etage tiefer gibt es einen Sportplatz, der auch aus einer hohen Betonschicht besteht. Ansonsten sind die meisten Bauten sehr schlicht.
Ich wohne am Hang in einem Haus der Familie von Héctor. Es gibt ein Vorderhaus. Daran schließt sich ein Innenhof an. Um den Innenhof stehen ein paar Steinhütten. Darin wohnen vier Geschwister. Die Waschbecken befinden sich auf dem Hof. Die Wäsche wird noch in Schüsseln gewaschen. Auch gibt es zwei Hunde, die unaufhörlich umherrennen oder faul herumliegen. Eine schwarzweiße Katze liebt es, in der Küche "den Räuber zu spielen".
Ich wohne gerne auf diesem "traditionellen" Hof. Es ist, als wäre ich  auf dem Lande, obwohl ich doch inmitten der Stadt lebe. Einmal die Woche sitze ich auf einem Schemel und wasche meine Sachen. Zwar werden die Sachen nicht richtig sauber - ich beherrsche diese Methode noch nicht - doch ich wasche mit meinen eigenen Händen. Danach bin ich jedesmal glücklich, wenn ich es geschafft habe. Es gibt auch ein Toilettenhäuschen. Zum Spühlen wird das dreckige Wasser vom Wäschewaschen genommen, was in einer Tonne gesammelt wird.
Wenn ich nachts zum Toilettenhäuschen gehe, dann sehe ich oft den Sternenhimmel, manchmal sogar den Mond. Dann wird mir das Herz warm. In manchen Nächten steige ich sogar auf der Treppe hinauf und schaue auf die erleuchtete Stadt hinab.