Sonntag, 7. August 2016

Hundevorkommen in Peru

Straßenhund
Überall begegnet einem in Peru der Straßenhund. In den Städten - wie auch in den Dörfern - ist er flächendeckend verbreitet. Nur in den touristischen Großstädten ist er seltener anzutreffen. Die Menschen haben es gelernt mit ihm umzugehen. Wichtig ist, selbstbewusstes auftreten. Man muss so tun, als würde es diese Tierart garnicht geben. Kommt ein Hund doch zu nah, oder verbündet er sich zu einem Rudel, werden Steine als Wurfgeschosse gegen den Straßenhund eingesetzt. Einzig die dunklen Abendstunden stellen eine Gefahr dar. Das liegt an der Dunkelheit. Indem man die Hunde nicht sieht, kommt man ihnen unbeabsichtigt zu nahe. Zum anderen scheinen die Hunde nicht so gut zu sehen, so dass sie aggressiver reagieren. Auch neigen sie stärker dazu als Ruddel aufzutreten.  So kann es schon einmal passieren, dass einem die düstere Abendstunden eine Bisswunde einbringt. Hunde und Diebe haben einiges gemeinsam. Sie lieben jeweils die düsteren Abendstunden.

Dachhund
Der zweithäufigste Hund ist der Dachhund. Er lebt auf den Flachdächern. Dort scheint er ununterbrochen hinundher zu laufen. Nähert sich dem Haus ein Lebewesen, so beginnt der Dachhund zu bellen. Umso näher man kommt, umso aggressiver wird sein Gebell. Schnell kann man den Eindruck gewinnen, dass der Hund im nächsten Augenblick mit offenem Maul vom Dach springt. Zum Glück kommt dies nicht vor, denn der Dachhund gehört aufs Dach sowie der Straßenhund auf die Straße gehört. Einmal am Tag wird der Dachhund mit Futter versorgt. Der Charakter der Hundebesitzer entscheidet darüber, wie oft seine Ausscheidungen beseitigt werden.
Der Dachhund teilt sich seinen Lebensraum meist mit Baumaterialien und sogenanntem Gerümpel. Oftmals bewacht er auch die über ihm trocknende Wäsche. In den Mittagsstunden sowie in der Nacht schläft der Dachhund.

Hofhund
Auch gibt es den Hofhund. Er lebt auf den kleinen Innenhöfen, zwischen Häusern und Hüten. Ein Passat hört den Hofhund hinter den privaten Türen und Toren lauthals bellen. Hinter den Türen und Toren stellt er das Wachpersonal des privaten Raumes dar. Im Gegenzug bekommt er regelmäßig Futter und einen geschützten Schlafplatz. Ob der Hofhund zur Familie gehört, wird sehr unterschiedlich gehandhabt. Meist hat er einen Status eines Hilfskraft, gehört also nicht zur Familie. Streicheleinheiten sind in der Regel nicht gebräuchlich.
Der Hofhund hat keinen Kontakt zum Dachhund wie auch nicht zum Straßenhund. Die Räume sind strickt getrennt. Die Hundebesitzer sehen im Straßenhund soetwas wie eine Unterart. Ein Kontakt würde ihrem Hofhund nicht gut tun, könnte ihn womöglich verunreinigen, mit Krankheiten überhäufen.  Doch in der Nacht rächt sich die Kontaktsperre. Da unterhalten sich die Hofhunde mit den Dachhunden und besonders mit den Straßenhunden. Sie bellen, jaulen und "spielen den Wolf". Den Mensch raubt dieses Verhalten oftmals den Schlaf.

Haushund
Seltener gibt es den Haushund. Er wohnt mit in der privaten Räumen der Familie. Dies Phänom kommt fast ausschließlich in den reichen Viertel der Großstädte vor.
Der Haushund stellt quasi ein Mitglied der Gemeinschaft dar. Es kommt sogar vor, dass der Haushund in die Familie aufgenommen wird. Der Haushund bekommt andere Aufgaben übertragen wie beispielsweise der Dachhund. Aufgaben können sein: Spielkamerad, Gesellschafter oder Repräsentant. Auch wird der Haushund als Schmusehund genutzt, was in den ärmeren Viertel kaum vorstellbar wäre.
Täglich verlässt ein Familienmitglied das Anwesen - in der Regel zwei oder dreimal am Tag - mit dem Haushund. Der Hund ist zu diesem Zweck in ein Geschirr eingebunden und auf diese Weise mit dem Familienmitglied verbunden. Der Spaziergang dient der Gesunderhaltung der Gelenke des Familienmitgliedes sowie dem Ausscheidungsvorgang des Haushundes. Die Ausscheidungen meist auf einer Grünfläche,  gelangen danach in eine Plastiktüte und anschließend in einen Abfalleimer. Bei den Straßenhunden sowie bei den "normalen" Menschen verursacht dieses Verhalten Unverständnis und Ablehnung. Bei den nicht im Haus lebenden Hunden wird der Haushund kritisch betrachtet. Er gilt als eingebildet, dekadent und verweichlicht.
Dass Hundebesitzer, wie es in den sogenannten Wohlstandsgesellschaft vorkommt, ihren Hund "mit ins Bett nehmen", ist nicht bekannt. Es wird vorgenommenen Schätzungen zu folge, äußerst selten der Fall sein.

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