Donnerstag, 12. November 2015

Gefahren in Bogota - eine Durchfahrt

Überall wurde ich gewarnt. Fast jeder versuchte mir klar zu machen, wie gefährlich die Hauptstadt von Kolumbien ist. So gab es Banden, die nur darauf warteten, dass ich die Stadt betreten würde. Ich bin ein weißer Ausländer und noch dazu alleine unterwegs. Für solche Menschen wurden die Messer geschärft. Auf so einen Rucksackträger lauerten die Gefahren.
Am Abend vor meinem Abflug konnte ich es verhindern, in die Stadt zu fahren. So gelangte ich nach Fuso. Der dunkle Abend hätte natürlich die Gefahrensituation für mich noch erhöht. Doch am nächsten Tag musste ich die Fahrt in die Stadt in Angriff nehmen, um mein Flugzeug zu erreichen.
Vor allen Transportmitteln der Stadt war ich gewarnt wurden. So gab es den TransMilenio. Das ist ein roter Großraumbus, der relativ schnell auf gesonderten Staßenstreifen, durch die Stadt braust. Doch die Busse sind meist übervoll und beim Umsteigen ergibt sich ein riesiges Gedränge. Ständig ergeben sich so beste Situationen, in denen die Diebe der Stadt zuschlagen können. Doch diese Erzählungen hervorgerufen, mied ich dieses Fortbewegungsmittel. Hier seht ihr ein paar Busse bevor sie in der überfüllten Millionenstadt zum Einsatz kommen.

Ich ließ mich also aus meinem Bus, der mich von Fuso in die Stadt brachte heraussetzen. Doch wie sollte ich zum Flughafen gelangen? Überall um mich herum gab es Staus und riesigen Verkehr. Auch davor war ich gewarnt worden. So entschied ich mich irgendwann einfach zu starten. Ich wanderte nun neben einer riesigen Straße und achtete darauf, mich nicht zu sehr in Menschenansammlungen zu begeben.
Manchmal kamen Taxis an mir vorbei. Doch ich fahre generell nicht in Taxis, da sie für mich zu teuer sind. Auch erinnerte ich mich immer wieder daran, wie Einzelpersonen in Taxis ausgeraubt worden sind. So hörte ich von einem Priester, der in Arequipa mit einem Taxi fuhr. Von beiden Seiten setzten sich Personen neben ihn. Er wurde mit einem Messer bedroht. Dann nahm man ihm das Geld und diverse Wertgegenstände ab.
Also lief ich weiter, obwohl mir bewußt war, dass mir auch neben dieser Hauptverkehrsstraße, etwas passieren konnte.
Auch vor den Kleinbussen hatten mich Freunde gewarnt. Doch was sollte ich tun? Was tut man, wenn jede Lösung eine Gefährdung darstellt. Irgendwann erfuhr ich von einer jungen Frau, die mir versprach, dass es an dieser Straße ungefährlich sei, dass hinter einer Kreuzung ein Bus fährt, der mich zum Flughafen bringen wird.
Ich lief und lief. Nach etlichen Kilometern erreichte ich die entsprechende Stelle. Dort wartete ich auf einen Kleinbus, der mich ohne Überfall aus dem Hinterhalt zum Flughafen brachte.
Durch eine Scheibe konnte ich beobachten, wer sich meinem Rucksack nähert, um sich zu bedienen. Ihr seht, wie ich auf diese Weise meine gefährliche Umwelt überwachen konnte. Ich überlebte die Durchfahrt und erreichte den Flughafen. Glücklich begab ich mich in das Gebäude, wo Polizeibeamten meine Überwachung übernahmen.


Freitag, 6. November 2015

Wenig Geld und leicht bekleidet

Am 24. September ist mein letzter Tag in Pasto. Abends bringen mich Sonia und Adrian zu meinem Bus, der mich nach Bogotá bringen soll. Wir verabschieden uns. Traurig und glücklich zugleich ziehe ich davon.
Es ist ein moderner Bus. Ich kann gut schlafen. Auch hält sich der Fernseher etwas im Hintergrund. Doch der Bus gerät in einer immer größere Verspätung. Erst erleben wir nach einem Unfall einen Stau. Dann sind es die Serpentinnen, die die Busfahrt verlangsamen. Die Engen Straßen sind überlastet. Riesige Schwerlasttransporter schleppen sich wie Lindwürmer im Schneckentempo dahin. Der Bus verwandelt sich ebenfalls in ein Schneckentier.
Durch die Verspätung hervorgerufen, würde ich erst bei Dunkelheit Bogotá erreichen. Bogotá wird im Normalzustand schon als gefährlich eingeschätzt. Doch die Gefahr nimmt noch mit der Dunkelheit zu. So wäre die Gefahr jetzt noch größer, die mich in der Millionenstadt erwarten würde. Ich sinne auf eine Alternative. So entscheide ich mich, dass ich in der letzten Kleinstadt vor Bogotá aussteige. Auf der Schnellstraße werde ich ausgesetzt. Dann wandere ich - voll bepackt - nach Fuso.
In Fuso beginne ich gleich damit, ein billiges Hostel zu finden. Doch die Hostels an der Hauptstraße sind mir zu teuer. So muss ich weiter suchen. Ich frage ein paar Einheimische nach einer Herberge. Sie zeigen in eine bestimmte Richtung. Ich schleppe mich weiter. Werde langsam immer müder. Meine Augen fühlen die Schwere. Da entdecke ich ein Hostal. Gelb leuchtet ein kleines Schild. Eine Gittertür wird geöffnet. Da es hier ein billigeres kleines Zimmer geben soll, entscheide ich mich dafür, in diesem Hostal zu übernachten.
Doch was ist das? Als ich zu meinem Zimmer gehe, öffnet sich eine Tür. Daraus kommt eine recht leicht bekleidete Frau. Sie ist - so glaube ich - nur mit einem Handtuch bekleidet. Diese Frau bleibt ganz in meiner Nähe stehen. Ich wundere mich. Diese Verhalten ist doch nicht normal.
Schnell gehe ich in mein kleines Zimmer, wundere mich etwas und richte mich etwas ein. Später, als ich auf die Toilette gehe, steht wieder diese Frau ganz in der Nähe meines Zimmers. Weiterhin ist sie recht leicht bekleidet. Ich beginne zu ahnen, dass es sich hier um kein ganz normales Hostal handelt.
Schnell entschließe ich, dass Hostal zu verlassen. Im Erdgeschoß wartet wiederum vor einer Tür eine Frau, umhüllt mit einem Handtuch. Der Pförtner fragt mich im geschäftsmäßigen Ton, ob ich nicht eine "amiga" haben möchte. Ich lasse mir die Tür öffnen und verschwinde in der Stadt.
Bei einem Abendbrot werde ich ruhiger. Ich überdenke meine Lage. Auf der Suche nach einem billigen Zimmer landete ich in einem Hostal. Dieses Hostal ist nicht ganz normal. Es laufen Frauen herum, die sich recht merkwürdig verhalten, nicht weggehen und leichtbekleidet sind. Diese Frauen werden "amigas" genannt und spielen in diesem Haus eine wichtige Rolle.
Mir ist diese ganze Sache etwas unheimlich. Ich bin müde und will meine Ruhe haben. Also, was tue ich. Verlasse ich das Hostal. Das wird schwer möglich sein. Ich habe ja schon bezahlt. Man wird mir sicher das Geld nicht zurück geben. Oder bleibe ich. Dann besteht die Gefahr, dass die "amigas" kommen und ständig an meine Tür klopfen. Vielleicht ist es ja auch ungewöhnlich, dass so einer wie ich in dieses Hostal kommt und keine "amiga" möchte. Was müssen die Betreiber diese Hostals von mir denken? Was ist denn das für einer? Warum will der denn keine "amiga"? Was hat der denn vor? Will er uns denn womöglich kontrollieren? Ich befinde mich in einer Zwickmühle.
So entschließe ich, die Sache auf den Tisch zu bringen. Ich gehe zurück, und sage dem Pförtner oder Verwalter, dass ich müde bin und keine "amiga" möchte. Ich brauche den Schlaf und habe eine lange Busfahrt hinter mir. Er versteht mich. Schnell ziehe ich mich auf mein Zimmer zurück. Doch was wird werden. Wird unser status quo eingehalten. Oder werden sie kommen und an meine Tür klopfen.? Werde ich morgen so ohne weiteres wieder heraus gelassen?
Am zeitigen Morgen lasse ich mir die Gittertür öffnen.  Ich erlebe die Freiheit der Straße, fühle mich gerettet.

Mittwoch, 4. November 2015

Laguna de la cocha

Zuerst gibt es ein lustiges Frühstück, dann arbeite ich an meinem Blog und später lese ich Emails. Es ist der 23. September.
Vom Vormittag starten Sonia, Adrian und ich zu einem Ausflug. Mit Bus, Taxi und einem Colectivo gelangen wir zur Laguna de la cocha. Weiter geht es mit einem Boot zur Insel mitten im See. Dort finden wir eine sagenhafte Pflanzenwelt vor. Es ist wie ein Eintauchen in eine Zauberwelt. Alles um uns herum ist grün. Die Blätter bewegen sich ganz langsam mit dem Wind. Wieder tolle Bromelien und andere "Schönheiten". Es ist eine lustige Unternehmung. Wir lachen viel. Mit dem Boot und zwei Bussen geht es über Serpentinnen zurück in die Stadt, wo ich mein Busticket kaufe. Dann geht es weiter ins Dorf oberhalb von Pasto.
Zu Hause essen wir gut. Dann gibt es eine Pause und später Kaffee.
Am abend gibt es in der Wohnung von Sonja ein verrücktes Tanzfest. Eine Freundin von Sonia, Luica, kommt. So tazen wir zu viert. Es wird wild getanzt. Wir sind ja in Kolumbien. Fast bis zum "Umfallen". Toll, was man so auf einer Reise erleben kann. Ich schlafe gut und fest.

Montag, 2. November 2015

Genoy

22. September
Am Morgen ist mir etwas schwindlig. Wir frühstücken gut.
Dann fahre ich hinab in die Stadt, trinke einen Kaffee. Es dauert lange bis ich den richtigen Bus nach Genoy finde. In Genoy angekommen, trödle ich etwas herum. Danach beginne ich mit dem Aufstieg zum Vulkan. In den Vorgärten tauchen einige Hunde auf, die mich bald auf meinem Weg in die Höhe begleiten. Es macht mir Spaß, mit den Hunden zu spazieren. Ich wandre bis auf die halbe Höhe des Vulkans. Ungefähr an der Baumgrenze kehre ich um. Wieder in der Nähe des Dorfes Genoy habe ich einige Begegnungen und Ruhepunkte. Davon zeige ich euch einige Aufnahmen:








20. September

Heute spielt Dortmund gegen Leverkusen. Hoffentlich gewinnt mein Verein.
Das Frühstück bei Sonia ist wieder toll. Dann treffen wir Lucia. Mit ihr warten wir lange vor einem recht modernen Supermarkt. auf einen Freund von ihr. Wir warten und warten. Irgendwann taucht er auf.
Dann wandern wir über Felder, entlang eines Baches, inmitten eines Bergwaldes, hinauf zu einem Wasserfall. Dort sind schon ein junges Paar mit zwei Kampfhunden. Trotzdem zieht sich Lucia aus und duscht unter dem Wasserfall. Zurück geht es auf abenteuerlichen Wegen.
Am Plaza finden wir ein Restaurant, wo wir gemütlich zusammen essen. Später gibt es eine Pause: "Es tiempo para un pausa." Ich schlafe eine Weile.
Abends schaue ich mir die neuen Emails an, schreibe ein paar Texte. Heute gehe ich zeitig schlafen.

Sonntag, 1. November 2015

Zu Gast bei Sonia

Es ist der 19. September. Ich habe Kolumbien erreicht.
Hier bin ich für eine Woche zu Besuch bei Sonia in einem Dorf bei Pasto. Sonia ist eine Schwester von Carlos, den ich noch aus Leipzig kenne. Er war lange der Freund von Claudia.
Zum Frühstück gibt es Ei, Brötchen und Brot. Wir erzählen viel über Carlos und Claudia. Dann starten wir zu einem Spaziergang durchs Dorf. Uns begegnen viel Hunde, kleine Felder und Häuser sowie auch die recht große Kirche am Plaza. Dann geht es weiter über Feldwege in einem Bogen um das Dorf.
Am Mittag fahren wir hinab in die Stadt. Wir besichtigen eine Unmenge von Kirchen. Es sind allesamt riesige Gebäude. Erstaunlicherweise sind sie zu den Gottesdiensten meist angefüllt bis auf den letzten Platz. Meist stehen noch viele Besucher in den Gängen. Wir essen später in einem vegetarischen Restaurant. Es ist lecker.
Dann geht es zurück ins Dorf, wo Sonia wohnt. Es liegt oberhalb der Stadt. Nach einer Mittagsruhe wasche ich die dreckigen Sachen.
Einen Höhepunkt stellt eine heiße Schokolade mit einem Stück Käse dar. Dann wandern wir erneut durchs Dorf oberhalb von Pasto. Mit frischen Brötchen kehren wir zurück.
Am Abend zaubert Sonia noch ein tolles Essen. Wir erzählen noch viel. Sonia berichtet von der Familie und Kolumbien. Ich rede von meiner Reise. Nicht zu spät, gehe ich müde zu Bett.