Mittwoch, 24. August 2016

Der vertrocknete Fluss

Am Sonntag besuchte ich wieder einmal Chiguata. Chiguata ist ein Ort in den Bergen, wo ich schon oft war, ein Ort, der mich immer wieder anzieht. Über meine Entdeckung am Sonntag möchte ich euch jetzt berichten.
Kurz nach meiner Ankunft am "plaza"  verlasse ich das Dorf. Ich gehe durch kleine Gassen. Zwei Tierherden werden an mir vorbei getrieben. Eine Frau treibt Schafe. Einmal muss sie warten, da ihr kleiner Sohn, beim Betrachten der anderen Herde, ins "staunende Betrachten" gerät. Dann eilt sie mit ihren Schafen weiten. In einem bunten Tuch auf dem Rücken ist ein kleineres Kind gebunden. Die zweite Herde wird von einem Jugendlichen angeführt. Ein Alpaca will auch der Anführer sein. Es stürmt ganz vorn. Danach kommen einige Kühe angeschaut. Sie wirken noch sehr verschlafen.
Im Dorf bin ich zwischen steinernen kleinen Häusern unterwegs. Später befinde ich mich zwischen steinernen Mauern. Dahinter liegen die Felder. Ich laufe zum Fluss. Dort möchte ich mich waschen. Es ist Morgen. Nur wenige Leute sind unterwegs. Langsam steige ich zum Flussbett hinab. Es ist recht steinig. Da muss ich sehr aufpassen. Doch, wo ist der Fluss. Klein Wasser ringsum. Das Flussbett ist ausgetrocknet.
Ich beschließe abwärts zu wandern. Irgendwo muss es ja Wasser geben. Erst bin ich im steinigen Flussbett unterwegs. Etwas später folge ich einem Tierpfad. Auch um den Pfad ist es wie in einer Wüste. Nur einzelne Kakteen säumen - gleichsam wie Wächter - diese Tierstraße. Ich laufe und laufe. Langsam überlege ich, ob ich wieder umdrehen soll. Hier scheint es kein Wasser zu geben. Doch plötzlich höre ich ein Rauschen. Ich steige dem Geräusch entgegen, höher und höher. Auf einmal stehe ich vor einem Wasserfall. Ich wundere mich. Was macht ein Wasserfall an diesem öden Hang. Zugleich ist das Flussbett vertrocknet. Ich steige weiter hinauf. Oben bleibt mir der Mund offen stehen. Zum Wasserfall führt ein Kanal. Auf der Hochebene befinden sich grüne Felder.
Nach einer Weile begreife ich. Das Wasser wird über Kanäle aus den Tälern abgeleitet. Dann wird es über Hochebenen und Terrassen geleitet, damit ein große Fruchtbarkeit erreicht werden kann. Von hier oben sehe ich auf alle Flächen, die über die Kanäle ergrünen.
Bei meinem folgenden Wanderung treffe ich auf Menschen, die die Kanäle säubern, das Wasser umleiten, aber auch die Felder bewirtschaften. Es sind harte Arbeiten nötig. Ein kompliziertes System muss am Leben erhalten werden, damit die Pflanzen auf den Feldern wachsen können. Im folgenden Abschnitt zeige ich euch einige Bilder von meinen Beobachtungen.

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