Donnerstag, 11. August 2016

Die Suche von Hans

Kürzlich war ich auf der Suche nach meinem Freund Hans. Ich wußte nur, dass er jetzt in der Nähe von Chiguata in einem Haus unter Bäumen wohne. So setzte ich mich in einen Kleinbus, der dieses Dorf in den Bergen zum Ziel hatte. Schon im Bus began ich mit meiner Suche. Ich fragte die Leute nach einem Haus unter Bäumen, wo ein Deutscher mit Namen Hans wohnen würde. Sie unterhielten sich laut miteinander, kamen nach langer Diskussion zu einem Ergebnis und entschieden, wo ich den Bus verlassen sollte. Irgendwann hielt der Bus am Straßenrand. Es gab nur wenige Häuser. Doch bei einem Haus standen ein paar Bäume. Der Kleinbus mit den "Schürzenfrauen" und den "Hutmännern" fuhr weiter.
Langsam lief ich zu dem Haus mit den Bäumen. Doch die Leute ringsum staunten nur. Ein Deutscher wie auch ein Hans war ihnen nicht bekannt. So lief ich wieder zur Straße. In einem kleinen Laden entdeckte ich Biertrinker. Auch sie wußten keinen Rat. Auch in der nahegelegenen Polizeistaat  konnte mir nicht geholfen werden.
So startete ich meine Wanderung Richtung Chiguata. Ich kam am staubigen Rand erstaunlich gut voran, bis ich auf eine ältere Frau traf. Sie erzählte mir das hoch oben, im letzten Dorf, ein Fest stattfindet. Schnell entschied ich mich, die Suche abzubrechen. So gelangte ich mit dieser Frau in einem vollgestopften Bus in einem fast verlassenen Dorf - hoch in den Bergen.
Es war ein Fest der Kirche. Hunderte drängten sich im Kirchenschiff. Nach der Messe strömte die Masse zum Altar. Dieser wiederum strahlt in rot und gelb durch hunderte Blumen. Die Menschen bildeten nun eine Schlange, bewegten sich langsam immer weiter. Nach und nach küsste jeder, auf einem Heiligenbild, einen Fuß von Maria oder einer anderen Heiligen. Ich konnte es nicht erkennen.
Draußen ging das Fest weiter. Erst sammelten sich die Familien bei einem Essen und später floss viel Bier. Überall in den verlassenen Höfen, wurde aus großen Töpfen das Essen ausgegeben. Auf "eingeflogenen" Holzbänken saßen die Familien. Die biertrinkenden Männer saßen überall. Auch im Dreck. Später begab sich die zum Teil schwankende Menge zurück zu den "schlafenden" Bussen.
Bei der Rückfahrt steige ich in Chiguata aus. Dort lebt ein Priester, Franz, der meinen Freund Hans kennt. Doch auch die Suche nach Franz War vergeblich. Ich klopfte und klopfte am Tor. Doch Priester Franz erschien nicht. Später erfuhr ich, dass Hans schon eine Weile nicht mehr in den Bergen wohnte. Sein Haus hatten Räuber fast vollständig ausgeraubt. Nun lebt er wieder in einem kleinen Hostel - unten - in der Stadt.

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