Montag, 22. Februar 2016

Brechreiz

15. Februar
Heute muss ich mich nach las Condes begeben. Las Condes ist eines der reicheren Viertel im Nordosten der Metropole. Für mich ist es, als würde ich in ein anderes Land fahren, als wäre ich plötzlich nicht mehr in Chile. Es ist dort wie in einem "Wohlstandsland", als wäre ich plötzlich in Europa oder in den USA.
Schicke große Häuser, übergroße Straßen, blühende Vorgärten, die von Chilenen aus anderen Vierteln gepflegt werden und prächtige Supermärkte. Ich besuche ein Krankenhaus, doch mir scheint es, als wäre ich in einem Hotel der Luxusklasse. Ich möchte mich für eine Untersuchung anmelden. Mein Schreck ist riesig, als ich erfahre, wie teuer die Rechnung wäre. Solche Kosten können sich höchstwahrscheinlich nur die Leute leisten, die sehr viel verdienen. Da der entsprechende Arzt im Urlaub ist, muss keine Entscheidung treffen.
Diesmal werde ich mit dem Bus zurück in die Stadt fahren. Es ist schrecklich heiß. Manche Busse halten nicht, da sie vollkommen überladen sind. Endlich hält ein Bus. Doch auch dieser Menschentransporter stöhnt schon. Immer mehr Menschen schieben und werden ins Innere geschoben. Dann beginnt die Fahrt. Da sich der Bus sehrruckartig bewegt, hervorgerufen durch Haltestellen, Seitenwechsel wie auch Kreuzungen, rückte es genauso in der quetschenden Menschenmenge. Irgendwann steigt eine kleine Frau mit Krücken ein. Es wird ein recht schwieriges Unterlagen, ihr einen Platz zu ermöglichen.  Dafür muss ein gerutscht und wieder gerüttelt werden.
Der Bus ruckt. Plötzlich hält er wieder. Neue Leute schieben sich dazu. Jetzt fährt er und schwankt. Auch die Menschen schwanken. Mir schwankt der Kopf. Meine Gedanken verschwimmen. Es dreht sich. Auch mein Magen beginnt sich zu drehen. Die Füllung versuch einen Weg zu finden. Zum Glück kann ich mich rechtzeitig aus dem Bus befreien. Ich atme Luft und setze mich schwer auf einen Stein.

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