Montag, 6. Juni 2016

Armut - ringsum

Am Morgen gehe ich zum Plaza Panama. Auf einer Schwelle sitzen einige, denen man die armut ansieht. Sie scheinen zu warten, auf das, was kommen wird. Andere waermen sich auf einer Bank in der Sonne. Neben ihnen steht der Einkaufswagen, angefuellt mit ihrem Hab und Gut. Eine eingerollte Matratze ist zu erkennen. Scheinbar haben sie ganz in der Naehe die Nacht verbracht.
Nicht weit entfernt treffe ich wieder ich wieder auf einen Obdachlosen. Er kauert unter einem Dachvorsprung. Neben ihm sind all seine Sachen angehaeuft. Mit blauen Planen wurde das meiste notduerftig verhuellt. Seine drei Gefaehrten sind zottlige Hunde. Diese Gefaehrten sind fuer ihn auch deshalb sehr wichtig, denn sie schuetzen ihn in der Nacht, zum anderen ermoeglichen sie auch, dass er tagsueber kleine Rundgaenge unternehmen kann.
Ich gehe durch die kleinen Strassen. Hin und wieder faellt mein Blick in kleine Gaenge. In diesen Gaengen reihen sich winzige Haeuser aneinander. Auf keinstem Raum leben hier Menschen zusammen. Auch hoerte ich von alten Haeusern, die besonders von Fluechtlingen aus Peru bzw. Kolumbien bewohnt werden. Dort sollen mitunter bis zu zehn Menschen in einem Zimmer wohnen. Meist sind die Zimmer dunkel. Die ehemaligen Fenster meist verdunkelt, mit Pappe, Holz oder Textilien.
Manchmal fahre ich in arme Stadtviertel. Dort fallen mir besonders Mietskasernen auf. Die Fensteroeffnungen sind zumeist vergittert. Die Wohnungen sind winzig. Manchmal geht etwas unheimliches von diesen Orten aus. Sie erinnern mich an das, was ich ueber die baufaelligen Mietskasernen im alten Rom gehoert habe.
Kuerzlich komme ich von einem Ausflug zurueck. Mein Bus durchstreift die suedlichen Viertel. Da sehe ich mehrmals Armenviertel auftauchen: Bretterhuetten mit Wellblechdaechern, meist in Flussnaehe.
Auch tauchen Muellhalden in der Naehe der Strasse auf. Selbst dort leben Menschen. Am Ende der Halde sind Huetten zu entdecken. Manche sind es nur Schlafnischen. Sie sind aus den weggeworfenen Gegenstaenden - wie  Sofas, Matratzen und Schraenken - zusammengebastelt worden. Eine Plane oder ein Wellblech dient als Dach.
Spaeter erreiche ich mein Viertel. Ueberall begenet mir Armut. In den alten, nicht renovierten Haeusern, in den dunklen Gaengen, auf den Plaetzen ... Armut - ringsum.

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