Samstag, 22. August 2015

Die Fahrt in das Land des Amazonas

Seit dem Aufbruch von Arequipa bin ich mit Jessica aus Chile unterwegs. In "unendichen Stunden" kommen die Busse von einem Ort zum anderen. Erst ging es bis Lima. Von Lima weiter bis Pucallpa. Leider sind die Busafahrten sehr anstrengend, sehr heiss, und meistens laufen - ohne Unterbrechung Filme von Gewalt und "Sinnlosigkeit". Im ersten Bus war es besonders schlimm. Da liefen alle Filme gleich dreimal. Der zweite Film zeigte haeusliche Gewalt, einen Mann, der seine Frau schlug. Und diesen Film mussten wir nachst dreimal sehen. Schrecklich! Da ist an einen ruhigen Schlaf nicht zu denken.
Die letzten Stunden bis Pucallpa, dass schon im Amazonastieflang gelegen ist, ging es durch Herrliche Waelder, aber auch viele abgeholzten Flaechen, die jetzt fuer Rinder oder Plantagen genutzt werden. Der Wald stellt nur noch einen gewissen teil der Flaeche dar, durch die wir fuhren.
Von Pucallpa aus besuchten wir ein Dorf der Shipibos. Die Haeuser sind aus Holz. Das Dach aus Palmenblaettern. Die Haeuser stehen auf Stelzen. Das ist ein Schutz vor Tieren und dem Wasser in der Regenzeit. Doch die Kultur der Shipibos ist sehr zurueckgedraengt wurden. Auch dort hat die Missionierung viel zerstoert. Die Menschen tragen auch nicht mehr ihre althergebrachten Kleidungen.
Von Pucallpa aus ging es dann weiter auf dem Fluss Ucayali auf einem Frachtschiff. Da sehr viel Ziegelsteine, Huehner und Bierkaesten verladen wurde, konnte das Schiff erst fuenf Stunden spaeter ablegen. Der Hafen ist so eng, dass immer nur ein Lastkraftwagen in die Naehe des Schiffes fahren kann. Dann muss alles mit Traegern beladen werden. Das dauert natuerlich sehr lange.
Doch die Fahrt ist ein grosses Erlebnis. Eng gedraengt liegen die Mitfahrenden Peruaner in Haengematten im ersten und zweiten Stock des Frachtschiffes. Man hat viel Zeit sich kennen zu lernen, tauscht sich aus, macht sich kleine Geschenke und immer wieder mal gibt es ein kleines Schlaefchen. 16 Stunden sind wir auf der Faehre bis Cotamana unterwegs.
Neben uns sind viele Huehner untergebracht. Die unterhalten sich natuerlich auch in ihrer ganz eigenen Sprache. Die Toiletten sind nicht zu empfehlen. Da scheint gerade die Regenzeit eingesetzt zu haben. Die kleinen Jungs haben es einfach. Sie "machen" einfach uebers Gelaender.
Am naechsten Tag geht die Sonne ueber dem Fluss auf. Dieser Fluss hat schon riesige Dimensionen. Dann tauchen immer wieder schoene Passagen von Urwaeldern auf, dann wieder Plantagen und kleine Doerfer mit Holzpfahlhaeusern. Wir erreichen am Mittag Cotamana. Auf den Urwald, die Tiere, die Pflanzen, die Menschen und ihre Doerfer bin ich schon sehr gespannt. Darueber berichte ich euch beim naechsten Mal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen