Sonntag, 30. August 2015

Im Banne des Unheimlichen

Wir sind auf Urwaldpfaden unterwegs. Langsam, bedächtig, fasziniert.
Überall Geräusche. Laute Stimmen. Die Vögel geben den Ton an. Sie singen hier nicht. Nein, sie schreien. Sie scheinen den Wald mit ihren Stimmen beherrschen zu wollen. Doch es gibt auch das Rascheln. Was mag das sein? Welche Tiere machen sich da zu schaffen? Sind es harmlose Tiere? Oder sollten wir uns in acht nehmen?
Einmal schrecke ich zurück. Eine Schlange windet sich vor mir empor. Ich sehe still hinüber.  Doch die Schlange bewegt sich nicht. Als ich mich nähere, merke ich, dass es eine Täuschung war. Eine Liane ahmt eine Schlange nach. Gewarnt durch die Liane gehen wir noch vorsichtiger voran.
Auf einmal stinkt es nach Fauligem. Rauch steigt auf. Und aus der Erde tauchen in erdigen Farben Schwefelwasser auf. Hier scheint der Teufel am Werke zu sein. In Braun, in Schwarz, in Gelb und Schwarzgrün quillt es hervor. Faszinierend und bedrohlich zugleich.
Irgendwann verengt sich das Flussbett, indem wir unterwegs sind. Es wird dunkler. Bald könnten wir nur noch kriechend vorwärts kommen. Doch die Gefahr würde zunehmen. Das Unheimliche schreckt uns zurück. Wir kehren um und ziehen zu einem sicheren Ort.

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