Mittwoch, 11. Mai 2016

Zwischen Viren und Ochsengespann

Auf der Reise haben es mir diese Lebensgemeinschaften besonders angetan. Immer wieder begegne ich ihnen.
Die Viren sind zwar nicht sichtbar. Doch ständig wirken sie in mir. Da schmerzt der Hals. Dann schwitze ich bei Nacht. Oder der nächtliche Husten  läßt mich nicht schlafen. So ziehe ich immer wieder einmal in ein centro de médico, um meine Viren etwas zu zähmen. Manchmal helfen die Mittel dann für eine Weile.
Das Ochsengespann ist da eine ganz andere Lebensgemeinschaft. Sie ist mächtig, lebt außerhalb von mir und begegnet mir auf Wegen und Straßen. Ich gehe davon aus, dass noch keine Ochsengespanne im Inneren von mir ihr Unwesen treiben. Dann müsste ich sicher auch ins centro de médico gehen. Bin mir jedoch unsicher, wie die inneren Ochsengespanne bezähmt werden können. Jedenfalls erzittere ich auch manchmal, wenn ich einem Ochsengespann auf der Straße begegne.
Doch zurück zu den Viren. Zweimal sitze ich in so einem kleinen Internetladen, um Fotos auf meinen Blog zu laden. Da passiert es doch, dass nur noch Hieroglyphen erscheinen. Die Fotokarte ist futsch. Später erfahre ich, dass hier Viren am Werke waren. Ich Frage mich nun, ob meine inneren Viren sich so schnell ausgebreitet haben. Wie gelangten die Viren von meinem Körper in diese mir fremden Computersysteme?  Doch von der Ansteckungsgefahr mit Viren habe ich jedenfalls schon gehört. Ich klotze auf die Hieroglyphen, fühle mich gleich noch schlapper, schwitze. Die inneren Viren scheinen in mir ein Fest zu feiern.
An einem anderen Tag bin ich mit meinem Fotoapparat unterwegs.  Ich treffe auf ein Ochsengespann. Will es fotografieren. Beim Fotografieren fällt mir mein Fotoapparat aus der Hand, gleitet mir quasi durch die Finger. Der Apparat liegt am Boden. Die Elektronik ist futsch und somit auch der ganze Apparat.
Nun frage ich mich, was passierte hier eigentlich. Ich treffe auf ein Ochsengespann. Vielleicht werde ich etwas unruhig, beginne zu zittern. Oder ist hier vielleicht ein Ochsengespann übergesprungen, in mich eingedrungen. Funktioniert es vielleicht mit den Ochsengespannen wie mit den Viren. Die Finger zitterten, der Apparat fiel zu Boden. Da dies kein normales Verhalten ist, kann es vielleicht durch ein inneres Ochsengespann hervorgerufen worden sein.
Wenn es so wäre, frage ich mich, wo sich nun diese inneren Ochsengespanne befinden?  Fahren sie etwa die Blutbahnen auf und ab? Auch kann ich mir nicht erklären, wie dann beim Anstecken die Ochsengespanne so klein werden, dass sie in mir weiter existieren können. Nur dieses Zittern, wie bei den Viren eben, kann ich mir jetzt erklären. Ich komme mit meinen Überlegungen nicht weiter. Bin ganz durcheinander.

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