Montag, 11. Juli 2016

centro de medico

Die Rippen schmerzen, der Bauch schreit, und auch die Arme treiben ihre Schmerzen. So Mache ich mich an einem Abend auf zum "centro de medico".
Ueber eine Hintertuer gelange ich ins Gebaeude. Mich erwarten unzaehlige Menschen, junge, mittlere, alte und auch viele Kinder. An einem Geraet muss ich eine Nummer ziehen. Es ist die 72. So warte ich lange, bis ich an der Reihe bin. An der nur manchmal besetzten Aufnahme werde ich zu meinen Symptomen befragt. Wahrscheinlich werde ich auf diese Weise gleich einem bestimmten Arzt zugeordnet. Nach dem Aufnahmeritual schleppe ich mich zu den Wartenden, die einen sitzen, die anderen stehen. Zum Glueck bekomme ich einen Platz. Spaeter, der Po tut mir weh, frage ich nach der Zeit. Es ist bereits 18.53 Uhr.
Ich sitze und sitze, veraendere immer wieder meine Haltung, was garnicht so leicht ist, um nicht wie ein merkwuerdiger Typ zu wirken. Die Leute beginnen sich lautstark zu unterhalten. Ein Kind schreit, ein anderes rennt, langsam wird es lauter: ein Rennen und ein Schreien der Kleinsten.
Jetzt ist es 19.15 Uhr. Der Zeit vergeht. Der Raum bewegt sich. Es schreit, es rennt. Daneben schmerzen die Knochen. Drehe unauffaellig meinen Oberkoerper, die Arme, Haende. Der Po laesst sich leider nur etwas heben und senken. Daneben springen und huepfen die, die es noch koennen. Einige Kinder versuchen sich auf diese Weise angeblich zu heilen.
Gegen 19.40 Uhr werde ich in einen Raum gerufen. Dort werde ich befragt, auch wird der Puls gemessen. Ich hoffe, dass nun der Arzt erscheint. Doch dies war nur eine Voruntersuchung. Werde zurueckgeschickt zwischen die  laute und springende Masse. Wieder warte ich. Wieder hoffe ich. Spaeter ergreife ich die Flucht und kehre heim.
Am naechsten Morgen stehe ich wieder im "centro de medico". Diesmal trete ich durch die Haupttuer ein. Doch spaeter finde ich mich im gleichen Raum wie am Tag zuvor wieder ein. Es vergeht die Zeit. Zum Glueck sind die Wartenden noch muede. So wird nicht gerannt und geschrieen. Die Kinder lehnen an ihren Muettern. Irgendwann werde ich gerufen. Ich gelange zu einer Aerztin. Nun beginnt die Untersuchung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen