Sonntag, 1. Februar 2015

Mich lockt eine unsichtbare Stimme

Immer wieder treibt es mich zu ihm hin. Es vergeht kaum ein Tag ohne ihn. Manchmal lande ich einfach bei ihm, kann mich nicht wehren, bin dann einfach da. Es zieht mich durch Gänge, weiter über Treppen auswärts, durch Menschenmengen, und dann sitze ich inmitten einer fast religiösen Gruppe, vereint beim Essen.
Obwohl man mich warnt, berechtigt warnt, es sei gefährlich.  Trotzdem zieht mich eine unsichtbare Stimme an, immer wieder. Die Stimme ruft und ich beschleunige meine Wege, ändere mitunter auch meine Route hin zu diesem Ort.
Ganz am Anfang hatte ich gegenüber mit dem Franzosen ein Quartier. Wir mussten nur über die Straße gehen. Über Gänge, Treppen und Menschenmengen gelangten wir in einen von vielen Speisesäalen. Dort saßen schon unendlich viele - genauso angezogene - um Tische beim Essen. Als uns nun die mit weißen oder blauen Schirtzen gekleideten  Frauen hinter ihren Töpfen sahen, begannen sie nacheinander ihr Essen anzupreisen, denn alle wollten uns als ihre Gäste - an ihrem viel zu kleinen Tisch - haben. Wir schauten auf die unterschiedlich gefüllten Teller und mussten uns schnell entscheiden, da jede Frau auf ihre Weise drängte.
Meist gibt es eine typisch Speise. Reis mit Gemüse,  wozu hier auch Kartoffeln und Zwiebeln zählen, dann Fleisch, darüber ein Ei, Tomate, eine gebratene Banane und noch ein gegrilltes Würstchen. Manchmal gibt es auch Kartoffeln mit Nudeln und Hühnchen mit einer scharfen Tomatensauce. Dazu noch etwas Graues was ich nicht kenne. Ich habe mich noch nicht getraut, es zu probieren.
Auch am Morgen zog es uns ins Getümmel. Doch den Kaffee gab es an einer anderen Stelle. Auch die Brötchen und die Avocados mussten wir uns an verschiedenen Ständen besorgen. Doch nach diesen Erledigungen,  fand unser Frühstück statt.
Manchmal kommen Musiker vorbei und dadurch wird die ganz Angelegenheit so richtig beschwingt. Es kam schon vor, dass die ganze Essgemeinde zu Klatschen begann, eine richtige Feststimmung aufkam.
Hier hat alles seine Ordnung. Es gibt Kaffeeplätze, Mittagsplätze,  Saftplätze, Abendbrotplätze und Stehplätze. Darunter gibt es Sachenstände, Lebensmittelstände, Haushaltsstände. Damit die Ordnung gehalten wird, geht auch die Polizei ihre Runden. Heute besuchte ich die Kirche des Marktes, die mit vielen frischen Blumen versehen war.

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