Donnerstag, 19. März 2015

Keine Luft mehr

Am 14. März starten wir von La Paz aus gen Osten, erst mit einem Kleinbus an den Rand der Stadt. Dort warten wir an einer staubigen Kreuzung zwischen ein paar einfachen Rohbauhäusern, in welchen im ebenso unfertigen Erdgeschoss kleine Läden sind.
Irgendwann stellt sich ein Kleinbus auf die Kreuzung. Ich muss fragen, ob er zu unserem Zielort fährt. Der Fahrer stimmt zu. Schnell füllt sich das winzige Gefährt. Die Fahrt über Kurven, einen Pass und vorbei an steilen Hängen nach Ventilla beginnt. Etwas schwindlig erreichen wir die kleine Ortschaft.
Nach einer "kurzen" Cola brechen wir auf. Immer bergan. Die größere "Staubbergpiste" biegt bald nach links ab. Wir müssen steiler hinauf. Nach kurzer Zeit treffen wir wieder eine Mutter mit ihren drei Kindern. Auch die Kinder sind bepackt. Wir beäugen uns gegenseitig. Mit der etwa fünfjährigen Tochter tauschen wir die Namen aus. Am Ende sind wir doch schneller. Wir passieren das Bergdörfchen Choque Khoto. Viele spielende Kinder. In Schüsseln Wäsche waschende Frauen. Alte Lehmhäuser und ein paar neuere Ziegelhäuser. Wir halten nicht. Nur ein paar Fotos. Am Dorfende eilen wir am Friedhof vorbei. Auf der Kapelle fehlt teilweise das Dach.
Weiter geht es durch immer karger werdende Landschaften, immer bergauf. Die Bäume verlassen uns, später auch die Sträucher. Dann sind wir allein.
Der Weg zieht seine Kurven in dieser verlassenen Landschaft. Manchmal sind wir uns nicht ganz schlüssig,  ob wir auf dem richtigen Weg sind. Doch kleine Diskussionen helfen. Nach einer Kurve springen wir über Steine und überqueren auf diese Weise einen Fluss. Danach beendet eine Lamaherde unsere Einsamkeit. Neugierig und zugleich scheu sind die Jungen.
Nun erreichen wir die Abzweigung. Der Pass beginnt. Auf einem gut erhaltenen Inkaweg (Camino Takesi) geht es bergan. Der Weg ist teilweise sehr gut erhalten, ein mit Steinen gepflasterten Weg. Bald ziehen beladene Esel mit ihren Treibern an uns vorbei. Wir schnaufen. Unser Schnaufen wird immer gewaltiger, bis wir bald garnicht mehr aufhören können, zu schnaufen. Dabei eilen die Esel mit ihren Treibern dem Pass zu. Schnaufend müssen wir einsehen, dass wir keine Esel wie auch keine Treiber sind. Wir kehren um.
Unweit der Abbiegung finden wir ein paar Ruinen, Häusermauern ohne Dächer. Da hinein bauen wir unser Zelt. Danach findet Volker eine weitere Ruine für eine Runde Yoga. Ich schlafe bald ein. So bereiten wir uns darauf vor, am nächsten Tag etwas weniger schnaufend den Pass Apache (4650 Meter) zu erklimmen.

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