Mittwoch, 27. Januar 2016

Die Flucht

Es ist der 14. Januar vor der kleinen Huette, wo ich im Parque Ingles uebernachten werde, sitzen immer wieder ein paar Leute herum, die mir merkwuerdig vorkommen. Sie haben kein Gepaeck, haengen einfach herum. Es kommt mir suspekt vor.
Als ich nachts in der Huette liege, werde ich unruhig. Die Leute, mit denen ich in der Fruehe aufbrechen werde, machen mir irgendwie Angst. Ist diese Angst real oder bilde ich mir alles nur ein?
Ich schlafe nicht gut.
Am morgen - es ist der 15. Januar - werde ich zeitig geweckt. Dann gibt es einen Tee. Drei Maenner brechen zur gleichen Zeit auf. Doch jeder schlaegt eine andere Richtung ein. Zu zweit schlagen wir einen angeblich kuerzeren Weg ein. Zuerst  ueberqueren wir den Fluss, dann geht es auf kleinen steinigen Pfaden weiter, schliesslich landen wir auf einem abgelegenen Privatweg. Wir kommen ganz gut voran.
Ploetzlich haelt mein Begleiter an. Er sagt, dass er zurueckgehen mueste. Er haette sein Funkgeraet vergessen. Jetzt bin ich allein. Hier bin ich voellig abgeschieden. Ploetzlich sind meine Aengste wieder da. Da denke ich an die Leute vor der Huette, meine unruhigen Gedanken in der Nacht und an alle kleinen Merkwuerdigkeiten am Morgen. Nach einer Weile verstecke ich mich hinter einem Felsen in der Naehe des Weges. Von hieraus kann ich den weg beobachten. Doch bin ich noch nicht weit vom Weg entfernt. Auch haetten meine moe nglichen "Verfolger" diesen Platz schnell gefunden und mich gefunden.
Die Aengste werden groesser. So beschliesse ich zu fliehen. Ich gehe dort hin, wo die Buesche groesser werden. Spaeter kommen Baeume hinzu. Arbeite mich einen ausgetrockneten Flusslauf hinab bis ich den Fluss erreiche. Eine Weile muss ich eine Stelle suchen, wo ich den Fluss ueberqueren kann. Immer wieder sehe ich zurück,  habe Angst, dass mir jemand gefolgt ist. Auf der anderen Seite geht es steil hinauf. Mehrmals muss ich mich durch Gebuesch hinauf arbeiten. Aeste schlagen mir ins Gesicht.
Irgendwann erreiche ich den Weg, auf welchem ich gestern gekommen bin. Jetzt geht es auf schnellen Fuessen abwaerts. Mehrmals verstecke ich mich hinter Felsen wie auch Baeumen. Immer wieder werde ich unsicher.
Als ich nach einigen Stunden den Wasserturm sehe, werde ich ruhiger. Ich gelange erschoepft zu einem kleinen Kiosk am Zeltplatz und fuehle mich gerettet. Mit dem naechsten Bus verlasse ich diese Gefahrenzone nach Molina.
Noch immer ist mir ganz unwohl zumute, wenn ich an diese Geschehnisse denke. Ich frage mich, ob es die Gefahr wirklich gegeben hat, oder ob sich all diese verrueckten Gedanken nur in meinem Kopf abspielt haben.

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