Dienstag, 29. März 2016

Ostergottesdienst

Heute ist Ostersonntag. Es ist der 27. Maerz. Die Arbeit ruht. Zeitig stehe ich auf, trinke schnell einen Kaffee und mache mich auf den Weg. Denn ich moechte zu Ostern einen Ostergottesdienst erleben. Neun Kilometer muss ich bewaeltigen bis nach Contulmo. So schreite ich zuegig voran. Erst geht es ueber kleine Doerfer, spaeter muss ich neben einer groesseren Strasse marschieren.Dort eilen hin und wieder grosse Lastkraftwagen vorbei. Manchmal versuche ich zu trampen. Doch niemand haelt.
Deutlich nach um zehn erreiche ich Contulmo. Mir wird eine Kirche gezeigt. Schnell schluepfe ich hinein und ergattere den letzten freien Platz. Gerade gehen die Geldsammler durch die Reihen. Dies sagt mir, dass ich einige Zeit zu spaet sein muss. Kurz darauf verlassen die Kinder den Kirchenraum.
Die Predigt beginnt. Es ist eine ernst, lange und nicht enden wollende Ansprache. Immer wieder werden Bibeln geoeffnet. gemeinsam wird aus der Bibel gelesen. Auch die Gemeindemitglieder diskutieren mit, sagen ihre Meinung. Der Prediger spricht immer wieder, als waere er auf einer Wahlkampfveranstaltung. Sein Wahlvolk ruft immer wieder: "Amen" oder "Si".
Doch festlich ist es in dieser Kirche nicht. Ich finde Ostern nicht. Finde die Auferstehung nicht. Finde kein Fest. Irgendwann verlasse ich diese Kirche. Ich kaufe mir eine kleine Cola und beobachte das chilenische Treiben auf dem Plaza. Spaeter fahre ich mit dem Bus zurueck ins Tal, setze mich an den See und traeume oesterlich.

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