Dienstag, 29. November 2016

Bekomme eine Braut

Spaet erreiche ich den Zielpunkt meiner Wanderung. Zum Glueck finde ich eine guenstige Unterkunft. Ich schlafe fest.
Der naechste Tag wird ereignisreich. Um 6 Uhr darf ich einen Mann besuchen, der einen Condor wie sein eigenes Kind aufzieht. Der Kondor ist noch jung und sehr verschlafen. Er wird quasi aus seinem Kaefig gezwungen. Der arme Vogel. Ein paar Fleischhappen verleiten ihn dazu, kurz die Fluegel zu schwingen. Zum fotografieren habe ich  keine Lust, sehe nur etwas dem Vogel zu. Er ist, obwohl er noch  jung ist, riesig.
Kurze Zeit spaeter sitze ich auf einem Lastkraftwagen. Er ist gefuellt mit Bauarbeitern in orangen Westen, die auf dem Berg arbeiten. Sie bauen einen Wanderweg fuer Touristen. Diese sollen zu einer Hoehle geleitet werden, wo es ein paar Malereien aus der Praeinkazeit zu bestaunen gibt. Ich besichtige als "Testperson" die Hoehle und wandere weiter auf die hoechsten Punkte einer Hochflaeche.
Beim Abstieg haelt ein recht nobles Fahrzeug. Ein Herr moechte mir unbedingt den neuerbauten Aussichtspunkt fuer Kondore zeigen. Ich lehne ab, da ich bei den Bauarbeitern zum Mittagessen eingeladen bin. Der Mann laesst nicht locker. Er verspricht mir, mich nachher auch zu dem Mittagessen zu bringen. Okey, ich fahre mit. Der Mann hat einen Fahrer. Ich bin sein Gast. Langsam wird mir klar, dass ich der Gast des Buergermeisters bin.
Vermutlich bin ich einer der ersten Gaeste des Aussichtspunktes. Dieses Bauwerk scheint noch nicht lange fertig zu sein. Lange sehe ich hinab ins Tal. Es erscheinen keine Kondore. Doch auf der Bruestung sind zwei Modelle dieses besonderen Vogels befestigt. So mache ich eben ein Foto von einem Vogelmodell.
Weiter geht es zum Mittagessen mit den Bauarbeitern. Der Buegermeister laessst mich hinbringen, isst auch etwas im Kreise der Arbeiter. Doch der Buergermeister laesst nicht locker. Weitere Plaene hat er mit mir. Ich soll als naechstes eine weitere Hoehle mit  Malereien besichtigen. In seiner vornehmen Limusine geht es hinab zu seinem mehrstoeckigen Buegermeisteramt. Dort warten wir.
Ich wunder mich schon, dass das warten kein Ende nimmt.
Doch auf einmal kommt in einer strahlend weissen Tracht eine schoene Frau die Strasse direkt auf unsere Limusine zugelaufen. Sie steigt neben mich ins Fahrzeug. Es entwickelt sich eine ungezwungene Konversation. Die junge Frau im weissen Kleid wird meine Begleiterin. Kurze Zeit spaeter erklaert mir der Buergermeister, das meine Begleiterin Single ist, dass also alles moeglich waere. Langsam begreife ich. Die Frau wurde fuer mich arangiert. Sie wurde mir wie eine Braut im weissen Kleid angeboten. Es ist, als wurde ich ein Geschenk angeboten bekommen. Am Abend will die Frau in Weiss mit mir tanzen... Meine Begleiterin, meine Taenzerin, oder vielleicht sogar meine Braut?
Weiter geht es zu den Hoehlen. Gemeinsam bestaunen wir die Matereien. Auf dem Heimweg beginnt mir der Buergermeister seine Visionen zu erklaeren. Er moechte, dass in seinen Ort so viele Touristen kommen, wie ins Colca Valle. Dafuer wird der Aussichtspunkt errichtet, dafuer werden die Hoehlen fuer Touristen vorbereitet, dafuer wird viel unternommen. Wurde mir dafuer auch die Braut in die vornehme Limusine gesetzt? Wohl moeglich. Denn am Abend ist sie schon als meine Tanzpartnerin vorgesehen. Auch verraet mir der Buergermeister, dass er mich schon bald wieder in seinem Dorf mit einem vollen Bus mit all meinen Freunden sehen will. Die "Braut" sollte vermutlich ein Koeder sein, damit ich mit voller Kraft seine touristische Idee unterstuetze und schon bald "tausende" Leute in seinen Ort locke...

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