Donnerstag, 3. November 2016

Halloween oder die Party, die keine war

Irgendwann hatten wir uns vorgenommen eine richtige Party zu feiern. Fuer die aelteren Kinder sollte es wieder mal einen Hoehepunkt geben. Die Nachmittage im comedor hatten keine Anziehungskraft mehr. Da kam Halloween gerade recht.
Ein paar Tage vorher trafen wir uns. Es wurden Plaene fuer die Party geschmiedet. Ich bekam die Aufgabe eine Diskokugel zu besorgen. Die Jugendlichen sollten Musik mitbringen, aber auch jeweils ein Getraenk. Zuversichtlich, so meinte ich, gingen wir auseinander.
Einen Tag spaeter traf ich mich mit einer Mitorganisatorin, doch der Laden mit den Diskokugeln war geschlossen. Am naechsten Tag machte ich mich wieder auf den Weg. Diesmal erschrak ich darueber, wie teuer so eine Kugel ist. Leicht frustriert fuhr ich nach Hause. Am naechten Tag landete ich, wie ich schon beschrieben hatte, im centro de medico. Erst durch die fuer mich leicht verfahrene Situation zwischen den angetrunkenen Krankenschwestern, brachte die Kraft in mir hervor, aufzustehen, diesen Ort schnell zu verlassen und ganz in der Naehe Kraefte freizusetzen. So kaufte ich die Diskokugel. Zugleich war ich froh. Denn nun wurede die Party am anderen Tag eine unvergleichliche Party werden. Ich denke, dass kaum jemand auf seiner Party eine Diskokugel zu bieten hat. Noch dazu war diese Diskokugel eine ganz besondere. Man konnte einen Musikstick anstecken. Dann wuerden die Lichter im Tackt zur Musik drehen wie auch leuchten. Diesen Tag wuerden die Jugendlichen und das Viertel wo so bald nicht vergessen.
Doch es kam anders. Am naechsten Tag wurde mir lachend verkuendet, dass eine Mitarbeiterin schon abgefahren war. Nun war ich alleine, musste irgendwie die Party hinbekommen. Zum anderen galt es die Frau zu finden, wo ich im Haus ein Kabel anstecken konnte. Doch die Frau war nicht da. Dann eilte ich von der einen zur anderen Mitorganisatorin. Ich hoffte, dass eine von ihnen ein Musikgeraet hat. Am Ende stellte sich, heraus, dass jede von ihnen dachte, die andere haette eine kleine Anlage. Doch dies war nur die jeweilige Hoffnung. Die Maedchen zogen sich immer mehr zurueck. Sie nervte mein uebertriebenes Umherrennen. Die eine verzog sich in ihr Zimmer, die andere in den Internetladen. Irgendwann gewann ich einen Mann, der mir anbot, beim Anschliessen des Kabels zu helfen. Doch als er erfuhr, dass wir Halloween feiern wollte, hatte ich auch diesen Freund verloren.
Er erzaehlte mir, dass dieses Fest nicht gut sei, dass es den Kindern nicht gut tun wuerde. Es haette mit teuflichen Kraeften zu tun.
Spaeter stand ich alleine da. Das Kabel war angeschlossen. Die Diskokugel brannte. Doch es schien eine Einmannshow zu werden. Ein Maedchen tauchte auf. Nun, da waren wir schon zu zweit. Eine gewisse Frustration hatte sich nun schon in mir ausgebreitet.
Wie aus dem Nichts tauchte Vidal auf. Er versuchte so schnell wie moeglich zu helfen. So konnte spaeter die Lichtkugel - in der Mitte des Raumes - aufgehaengt werden. Ein Musikgeraet wurde aufgetrieben. Und durch bestaendiges Rufen konnten ein paar Kinder aufgetrieben werden. Auch versuchte Vidal als Motivator taetig zu werden.
Zu viert, zu fuenft, versuchten wir zu tanzen. Die eine Mitarbeiterin war ploetzlich doch aufgetaucht, schrieb immer wieder in ihr Handy, war scheinbar nicht in "Nullbockstimmung". Die andere "Aeltere" tat es ihr gleich. Wir konnten ihrer Stimmung nicht viel dagegenhalten. Unsere vorgespielte Froehlichkeit nahmen uns die Kinder sicher nicht ab. Es wurde nur ein holpriges Drehen und Hopsen. Aus der Party wurde keine Party mehr.
Nach einigen Tagen sage ich mir, dass dies bestimmt mit den teuflichen Kraeften von Halloween zu tun hatte. Nun ziehe ich durch die Stadt und suche einen Abnehmer fuer meine Diskokugel.

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