Montag, 12. Januar 2015

Durch die Wüste nach Bolivien

Am achten Januar, meinem 71. Reisetag, begann die fast zweitägigen Fahrt durch die Atacamawüste nach Bolivien.
Nachdem ich am Tag noch etwas durch La Serena schlenderte, begann am Abend die Busfahrt. Die wenigen Dornensträucher und Kakteen werden immer weniger, bis bald nur noch kiesähnliche Erde sich in die unendlicher Weite erstreckt. Ein ausgetrocknetes Flusstal treibt an uns vorbei. Gebirgszüge in Grau tauchen auf und verschwinden wieder.  Einmal kommt eine Bergkette so nah, dass der Bus sich in riesigen Windungen hinüber quält. Und alle Berge sind durch tausende, ja millionen kleine Steine zugedeckt. Nach langer Fahrt wachen die Farben auf. Rechts des Busses verwandelt sich die Welt in ein Rot und später ein Violett. Die andere Seite strahlt in Gelb. Dieses Gelb ist noch zu sehen, als schon die ersten Sterne sich in die "blaue Stunde" drängen. Recht schnell verabschieden sich die anderen Farben. Die Nacht kommt und mit ihr die Sterne. Selbst der Mond will diese graue Weite mit beleuchten. Ein fahles Licht lässt die Unendlichkeit ahnen. Wir treiben als Staubkorn dahin. Am Vormittag erreichen wir die Wüstenstadt Calama. Dort entdecke ich mit zwei Ungarn die Stadt. Der Tag vergeht und darauf der zu kurze Schlaf.
Noch in der Nacht startet der überalterte Bus seine Reise. Kurz hinter Calama endet die Asphaltstraße,  die Staubpiste beginnt. Manchmal hüllt sich der Bus, in den von ihm aufgeworfenen Staub. Die Wüstenberge nehmen zu. Der Bus schraubt sich immer höher in die Bergwelt,  mal nach links, mal nach rechts. Irgendwann stoppt der Bus auf einer Hochebene. Daneben stehen wenige Lehmhäuser, die bolivianische Grenze. Nach der Kontrolle wird ein Zaun zur Seite geschoben. Die Ebene breitet sich aus. Wir lassen die Atacamawüste zurück.  Doch schon bald taucht eine neue Wüste auf, die Salzwüste: "Salar de Uyuni".  Viel später erreichen wir unser Ziel, die Stadt Uyuni.

1 Kommentar:

  1. Ich mag, was Du schreibst: die Farben wachen auf.
    Lieber Stephan,
    viel Freude in Bolivien.
    Grüß die Leute von mir:)
    Deine Tabea

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