Samstag, 3. Januar 2015

Orginelle Übernachtungsplätze

Auf meiner Reise gab es schon viele ganz eigene und irgendwie märchenhafte Schlafräume. Ich möchte nur drei Plätze meiner Nächte schildern.
Als ich Feuerland mit einem Reisebus mit zwölf Fahrstunden hinter mich gelassen hatte, gelangte ich nach Punta Arenas. Die abendliche Suche gestaltete sich schwierig, da die Unterkunft billig und zugleich sicher sein sollte.  Mit einem brasilianischen Paar und einem polnischen Antarktisforscher ging ich auf Suche. Wir fanden nach langem Umherirren ein Quartier. Ich bekam ein Zimmer außerhalb. Es war ein winziges Zimmer. Und dieses winzige Zimmer konnte nur über ein noch viel winzigeres Zimmer betreten werden. Dieses sagenhaft kleine Zimmer war eine Toilette. Der einstige Zugang schien schon längere Zeit vernagelt zu sein.
Während meiner zwei Trampwochen schlief ich in der Nähe eines Friedhofes. (Als Pfarrerskind hatte ich schon in meiner Kindheit gelernt, dass Friedhöfe sichere Orte sind, gerade in der Nacht. Da ging niemand auf den Friedhof und auch nicht in seine Nähe. Dafür sorgten unter anderem die Ehrfurcht vor diesem Ort aber auch die allseits bekannten Gruselgeschichten.) So lag ich nun in der Nähe eines Friedhofes und betrachtete den südlichen Sternenhimmel. Mitten in der Nacht beleuchtete der Vollmond mich so stark, dass mir mein Platz nicht mehr sicher schien. Ich kroch zwischen einige Büsche. Erst am Morgen entdeckte ich, in welcher fast himmlischen Laubhütte ich gelegen hatte.
Mein letzter märchenhafte Raum war eine dunkle, aber äußerst urige Bärenhöhle. Es war ein sehr dunkler, lichtscheuer Ort, aber ein angenehmes Zuhause. In dieser Höhle wollten die Nächte nicht enden.  Dorthin hätte ich mich als Bär auch zum Winterschlaf eingefunden.

1 Kommentar:

  1. Bitte nicht vom Bären fressen lassen. Deine Cousine möchte Dich gerne in ein paar Monaten wieder sehen.

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