Dienstag, 13. Januar 2015

Ich fliehe aus Uyuni

Am 10 Januar erreiche ich erschoepft Uyuni, die kleine Stadt an der um so beruehmteren Salzwueste. Doch was ist das? Der Bus kann nicht, wie sonst ueblich, in die Stadt fahren. Ueberall sind Absperrungen. Er schwankt auf abendteuerlichen Strassen, bis er ganz langsam in die Naehe des Zentrums kommt.
Alles quillt ueber vor Menschen: modern aussehende, Trachten anhabende, dreckige Menschen und dazwischen viele Hunde. Ich fuehle mich verunsichert. Was ist hier los? Wie soll ich mich verhalten? Wie kann ich auf meine Sachen aufpassen?
Zum Glueck bin ich mit zwei Chilenen unterwegs, die beginnen die Verantwortung fuer mich zu uebernehmen, was mir in dieser Situation ganz recht ist. Sie helfen mir auch bei der Suche nach einer Unterkunft. Doch alle Hostels sind ueberfuellt oder die Preise sind unbezahlbar. Nach einer Weile der Suche treffen wir auf eine Australerin, die auch vergeblich nach einem Schlafplatz sucht. Sie ueberlegt schon zu zelten. Doch in einer ueberfuellten, bolivianischen Stadt zu zelten, ist selbst mir zu abenteuerlich. Am Ende teilen wir uns ein Zimmer. Der Preis ist immer noch zu hoch.
Am Nachmittag fahre ich mit den Chilenen und fuenf anderen Besuchern zu einer zweistuendigen, gefuehrten Tour in die Salzwueste. Sie ist riesig, ja unendlich. Eine Salzwueste strahlt die Unendlichkeit aus. An der Oberflaeche ist das Salz zu grossen Waben geformt. Alles ist leicht braeunlich gefaerbt.
Wir kehren zurueck aus der Salzwueste, tauchen wieder ein in diese ueberfuellte Stadt. Langsam begreifen wir, was hier vor sich geht. Es findet das Darkarrennen statt. Am ersten Tag kommen die Autos, am naechsten Tag werden die Motorraeder erwartet. Von ueberall her kommen also Besucher. Viele Bolivianer haben ihre Autos und Kleinbusse vollgestopft und sind in diese recht kleine Stadt gekommen. Genauso suchen die Haendler ihr Glueck in diesem Menschenauflauf. Viele Menschen, die Geld haben, sind genauso angereist.
In der Nacht komme wieder einmal kaum zum Schlafen. Es klingt fast so, als wuerde sich eine Revolution anballen. Im Zimmer ist mir etwas unbehaglich. Doch ich habe auf meiner Reise schon viele laute Naechte erlebt. Am Morgen packe ich bald meine Sachen und verlasse die Stadt mit einem recht wackligen Bus nach Potosi. Ich fliehe, weil mir die Eindruecke zu viel werden, weil ich mit dieser übervollen Stadt nicht umgehen kann.

1 Kommentar:

  1. Das kling alles sehr abenteuerlich und spannend. Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.

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