Dienstag, 20. Dezember 2016

Bei den Indianern

Palestina, sie ist Sozialarbeiterin an drei Schulen, lud mich zu einer Exkursion in ein Indianerdorf ein, wohin sie zu einer Filmauffuehrung unterwegs war. Ueber den Besuch des Dorfes werde ich jetzt berichten:
Es ist Nachmittag. Ich mache mich auf zur Exkursion mit Palestina in ein kleines "Indianerdorf". Zuerst fahre ich mit dem Bus zu einem Hafen am Rande von Iquitos, steige in ein Boot, welches mich zu der Schule bringt, wo Palestina gerade arbeitet. Kurz darauf steigen wir in ein Motortaxi. Ueber Wege geht die Fahrt dahin. Mehrmals durchqueren wir kleine Fluesse. Mitten zwischen Feldern stoppt das bedachte Dreirad. Auf einem feuchten Pfad eilen wir Richtung Dorf. Grosse Nachtvoegel, ich vermute Flughunde, umsegeln uns. Merkwuerdige Laute sind zu vernehmen. Mehrmals muessen wir hoelzerne Bruecken benutzen.
Erste Haeuser tauchen auf. Die Haeuser stehen auf Pfaehlen, Pfahlbauten. Bald erreichen wir eine Wiese. Die meisten Haeuser des Dorfes stehen in einem Rechteck um diese Wiese. Alle Haeuser sind aus Holz erbaut. Im Dorf geht es sehr ruhig zu. In dieser Abendstunde sind kaum Geraeusche zu vernehmen. Wir betreten einen Holzraum. Frauen und Kinder schaukeln friedlich in Haengematten. Das Miteinander ist gepraegt von Enge und Intimitaet.
Es kommt etwas "Hektik" auf. In der naechsten Zeit bauen wir das Filmfuehrgeraet und die Leinwand, legen ein Kabel zu den Geraeten. Viele Kinder, Frauen und ein paar Maenner eilen herbei. Auch die Maenner strahlen einen grossen Frieden aus. Trotz Regen, sehen wir den Film im Freien. Den "Indianern" scheint der Regen nichts auszumachen. Eher wirkt es so, als ob sie sich im Nassen wohlfuehlen wuerden. Im Film geht es um Jugentliche aus "Indianerdoerfern", die den Weg zu einer Univerrsitaet meistern. Das ist ein schwerer Weg, da sie mit einer anderen Sprache und einer anderen Kultur viele Hindernisse bewaeltigen muessen. Ausgrenzungen und Rassismus sind leider an der Tagesordnung.
Nach der Filmvorfuehrung machen wir uns wieder auf den Weg. Nasse Pfade. Schatten. Laute Geraeusche. Kroeten. Bei Regen stolpern wir von Pfuetze zu Pfuetze. Hinab zur Bootsstelle muessen wir durch Schlamm waten. Dann gleitet das Boot durch die Nacht gen Iquitos dahin. Bin beglueckt von dem, was ich erleben konnte.

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