Freitag, 16. Dezember 2016

Der Tag auf dem Frachtschiif

Am Morgen -
da wartet man.
Lange schweift der Blick
über den Fluss
zu den sich in den Bäumen
tummelnden Nebeln.
Die Glocke schallt.
Mit der Plastikbox eilen
die Passanten zur Essensausgabe:
Hafensuppe und zwei Brötchen.
Das Schiff rattert gemächlich dahin.
Wieder verkriechen sich die Passanten
in ihre Hängematten - Zeit zum Schaukeln.
Warten, träumen, sinnen, warten.

Am Mittag -
da wartet man.
Die Sonne faucht feuernd über
dem Wald, dem Fluss wie
dem eisernen Frachtschiff.
Und alles was ist, stöhnt schwitzend.
Die Glocke schallt.
Mit der Plastikbox eilen
die Passanten zur Essensausgabe:
Hühnchenbein mit Reis.
Das Schiff rattert gemächlich dahin.
Wieder verkriechen sich die Passanten
in ihre Hängematten - Zeit für Schaukeln.
Warten, lesen, malen, warten.

Am Abend -
da wartet man.
Der feurige Ball senkt sich hinab
zu den Wipfeln der Urwaldriesen.
Die Bäume und Dörfer hüllen sich
in rötliche Kleider.
Die Glocke schallt.
Mit der Plastikbox eilen
die Passanten zur Essensausgabe:
Suppe mit Hühnchen wie Reis.
Das Schiff rattert gemächlich dahin.
Wieder verkriechen sich die Passanten
in ihre Hängematten - Zeit zum Schaukeln.
Warten, quatschen, singen, warten.

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