Montag, 1. Dezember 2014

Inmitten Patagoniens

Inmitten Patagoniens
Mit einem kleinen Bus geht es, fern von Touristenorten, ueber gewundene Strassen. Der kleine Bus konnte die Fahrt erst nicht beginnen, da ein alter Mann gesucht wurde. So fuhr der Bus erst zwei grosse Runden durch eine Stadt, der Mann schien verschwunden. Aus einem kleinem Haus kam ploetzlich und unerwartet der gesuchte Mann.
Eng sitzen die Einheimischen in diesem Bus. Es geht auf und ab. Irgendwann am Abend landen wir in Coihaique. Schon der Name sagt, dass wir hier in einer aussergewoehnlichen Stadt gelandet sind. Ich denke mir, dass es ein sehr alter Name sein muss, es klingt anders, hat fuer mich nichts zu tun mit der spanischen Sprache. Hier gibt es viele kleine Huetten, viele bunte Haeuser. Die Stadt lebt anders: untouristisch, ruhig, und doch sehr spannend; vollkommen im Herzen Patagoniens.
Nach zwei Tagen versuchen wir einfach weiter zu kommen. Zusammen mit Emmanuell trampe ich durch die Bergwelt. Wir erreichen eine kleine Siedlung: Villa Amengual. In einem kleinen Cafe werden wir von dem Besitzer, einem "Indianer", gebeten, die naechsten Tage zu bleiben. Emmanuell wird in einem Bett schlafen; ich mache mir in einer Bretterhuette eine Schlafecke mit meiner Isomatte und Schlafsack zurecht. Am Nachmittag brechen wir auf, um einen Schaefer zu besuchen und Feuerholz aus den Bergen zu holen.
Einen Tag spaeter trampen wir ungefaehr vierzig Kilometer zurueck. Dort hatten wir am Tag zuvor ein Tal gesehen, welches vollkommen violett war.
Bald stehen wir zwischen tausenden, ja zehntausenden Lupinen. Es ist wundervoll durch dieses Tal zu wandern, es einfach nur zu erleben.
Am Freitag startet unsere Faehre durch die Welt der tausend Inseln. Ich lasse mich in Melinka absetzen, einer kleinen Ortschaft, auf einer Insel inmitten von unzaehligen anderen Inseln. Am zweiten Tag nimmt mich ein chilenisches Paar in ihrem Haus auf. Das ist toll, weil ich nun ganz in die spanischsprachische Welt eintauche. (Mit Englisch ist hier nichts zu machen.) Sie sind bei meinen Sprachversuchen sehr geduldig. Heute war ich auf dem hoechsten Punkt des Ortes. Von dort konnte ich weit hinein in das Inselreich blicken. Manchmal soll man von dort aus auf Walsruecken blicken, die nicht weit weg durch die Meeresarme ziehen.

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