Freitag, 5. Dezember 2014

Unter Bueschen

Der Abschied von meiner so einsamen und einzigartigen Insel kam. Ich nahm Abschied von dem Ort Melinka.
Als das Schiff, sich der Anlegestelle naeherte, gab es mehrmals recht laute Geraeusche. Die Herumstehenden wurden genauso unruhig wie ich. War da das Schiff auf einen Felsen aufgekommen. Mehrmals musste das Schiff wenden, bis es dann endlich - ca. nach einer halben Stunde - anlegen konnte. Das Schiff hatte ein Autodeck und zwei hoeher gelegene Passagierdecks. Sicher ist das Schiff einfach zu gross, um in diesem Hafen anzulegen.
Nachdem wir dann auf hoher See waren, schlief ich langsam ein. Gegen um zwei in der Nacht erreichten wir den Hafen Quellon. Was sollte ich machen? Sollte ich nachts, in einer mir unbekannten Stadt, nach einem einfachen Hostel suchen? Wuerde mir jemand oeffnen, wenn ich so gegen um 3 Uhr klopfen wuerde? Ich entschied mich dafuer, erst einmal die Gegend um den Hafen zu besichtigen. So fand ich einen Feldweg und daneben einige Buesche. Das war das, was ich suchte, einen Schlafplatz, der nicht von der Strasse gesehen wurde. Ich holte den Schlafsack und die Isomatte heraus. Dann packte ich meinen Rucksack mit meinem Zelt so ein, als wuerde eine zweite Person neben mir liegen. Die Nacht war trotzdem nur "mittelmaessig", da sich gleich in der Naehe eine groessere Fabrik befand, die staendig laut zu hoeren war.
Exkurs: Es ist oft sehr schwierig, einen Platz zum Zelten zu finden, denn meist sind alle Freiflaechen durch Stacheldraht eingezaeunt. So werden die Privatflaechen abgegrenzt. Andere Flaechen, die nicht eingezaeunt wurden, sind jedoch unbrauchbar, da sie verwachsen oder versumpft sind...
Am Morgen wanderte ich in die ungefaehr sieben Kilometer entfernte Hafenstadt Quellon. Die Stadt schien mir so dreckig, ja geradezu unheimlich, dass ich nicht so richtig wusste, was ich machen sollte. Meine Kraft hatte ich auf der Faehre, unter den Bueschen und in der Wanderung gelassen. Bei einem schwarzen Kaffee entdeckte ich einen Bus. Ich rannte ueber die Strasse zu dem Bus, stieg ein und gelangte so nach Castro.
Castro ist ganz anders geartet. Es ist eine bunte Stadt mit vielen bunten Haeusern und Menschen. Hier gibt es auch in der Naehe ganz viele Holzkirchen, die ich mir heute ansehen moechte. Ich habe auch sehr viel Lust darauf, da ich eine interessante Kirchenarchitektur bisher nicht entdecken konnte. Meist waren die Kirchen Huetten oder ganz einfache Improvisationen. Spaeter kann ich euch von meinen heutigen Entdeckungen mehr berichten.

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