Samstag, 20. Dezember 2014

Trampernacht bei Villarrica

Zu spaet verliess ich die Stadt. Es war schon der Abend gekommen. Die Sonne stand tief. Erst als die Schatten laenger wurden, erreichte ich den Ausgang der Stadt.
Nun begann die Suche eines geeigneten Schlafplatzes fuer mich. Bald hiner einer einzelnen Tankstelle schien eine geeignete Stelle zu sein. Da lag eine Wiese mit vielen Bueschen, eigentlich kein schlechter Schlafplatz. Doch als ich die Wiese pruefte, musste ich feststellen, dass die Wiese unguenstig war. Zu viele kleine Pfade fuehrten an den Bueschen vorbei. Da war die Gefahr gross, das auch in der Nacht jemand hier vorbei kam. (In Ungarn war mir in aehnlicher Situation vor vielen, vielen Jahren mein Rucksack gestohlen wurden.)
Also musste die Suche weiter gehen. Mit der Strasse lief ich entlang der Felder. Doch diese Felder und spaeter auch Waelder wurden immer durch einen Zaun begrenzt. Einmal stieg ich sogar ueber den Zaun und sagte mir, es wird schon nichts passieren. Doch dann stellt ich mir vor, wie es waere, wenn mich der Besitzer hier auf seinem Gelaende erwischen wuerde.
So zog ich weiter. Die Dunkelheit kam langsam und "die blaue Stunde" verabschiedete sich. Neben der Strasse entdeckte ich nach ungefaehr drei Kilometern eine Steilwand. Diese erklomm ich vorbei an stechenden Pflanzen. Der Aufstieg war garnicht leicht. Einen kleinen Felsen gab es auch zu bewaeltigen. Oben machte ich mir mit meinem Taschenmesser einen Schlafplatz zurecht. (Einige Buesche mussten zurueckgeschnitten werden.) Ich machte meine Isomatte und meinen Schlafsack zurecht und schlief zum Glueck bald ein.
Doch ein Regen kam. So musste ich schnell reagieren. Denn, wenn die Steilwand erst mal nass geworden waere, haette ich nicht mehr hinabsteigen koennen. In die anderen Richtungen gab es keine Moeglichkeit zu entkommen, denn der Wald war zu dicht mit Gebuesch und Dornenstraeuchern. So packte ich schnell meine Sachen und stieg langsam die Steilwand hinab. Meine Stirnlampe leuchtete mir den Weg. Froh war ich nun rechtzeitig wieder unten zu sein.
Ich lief weiter an der Strasse und fand bald einen kleinen Weg in den Wald. Schnell legte ich mich wieder hin und deckte mich mit meiner Zeltplane zu. Da der Regen sich verstaerkte kam die Naesse langsam durch.
Irgendwann beendete ich die Nacht, war nass und lief los. Auf meinem Weg entdeckte ich ein kleines Bushaeuschen. Dort setzte ich mich hinein und verweilte noch eine Weile im Halbschlaf, bis ich beschloss, dass diese Nacht nicht zu meinen schoensten Erlebnissen zaehlen wird. Nun begann mein Tag mit ein paar Aepfeln und spaeter das "Wandertrampen".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen